Verkehr

Warnstreik führt zu Flugausfällen in Schwechat

Auf dem Flughafen Wien in Schwechat fallen am Freitag 60 Flüge von und nach Deutschland aus. Der Grund dafür sind von der Gewerkschaft ver.di angekündigte Warnstreiks auf sieben deutschen Flughäfen.

Verbindungen zwischen Wien und Stuttgart, München, Hamburg, Frankfurt, Hannover, Dortmund sowie Bremen fallen am Freitag aus. Insgesamt 60 ankommende und abfliegende Flüge sind betroffen. Am Donnerstag war noch die Rede von 54. Nun wird aber auch auf den Flughäfen in Bremen, Dortmund und Hannover gestreikt.

Die Auswirkungen in Schwechat würden sich Freitagfrüh „in Grenzen halten“, heißt es vom Flughafen. Da nicht alle Verbindungen nach Deutschland und nicht alle deutschen Flughäfen vom Streik betroffen sind, empfiehlt der Flughafen sich bei der Airline bzw. dem Reiseveranstalter zu melden und den Status der gebuchten Flüge zu überprüfen.

Passagierbetrieb eingestellt

Auch von heimischen Bundesländerflughäfen gibt es Verbindungen zu deutschen Flughäfen die am Freitag bestreikt werden. In Salzburg werden zehn Ausfälle erwartet – mehr dazu in Flüge von, nach Deutschland fallen aus (salzburg.ORF.at; 17.2.2023). Betroffen sind ebenso Graz und Innsbruck – mehr dazu in Deutscher Streik bringt Flugausfälle in Graz (steiermark.ORF.at; 17.2.2023) und Flugausfälle wegen Streik in Deutschland (tirol.ORF.at; 17.2.2023).

Der deutsche Flughafenverband ADV erwartet, dass am Freitag weite Teile des innerdeutschen und internationalen Luftverkehrs nicht stattfinden. Die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg kündigten an, am Freitag den regulären Passagierbetrieb einzustellen.

Der reguläre Passagierbetrieb werde in Frankfurt am Freitag nicht möglich sein, teilte die Betreiberin Fraport mit. Ausgenommen seien Notflüge. Allein in Frankfurt waren für Freitag 1.005 Flugbewegungen geplant. Fraport sprach von 137.000 betroffenen Passagieren. Auch Umsteiger sind betroffen. Die Lufthansa muss alleine an ihren wichtigsten Standorten Frankfurt und München rund 1.200 Flüge streichen.

„Spielball der Streiktaktik“

Von der Arbeitsniederlegung sind auch Dortmund, Hannover und Bremen betroffen. Sie soll Freitagfrüh beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien sollen ausgenommen sein. Laut ADV wird der Warnstreik zu gut 2.340 Flugausfällen führen. „Über 295.000 Passagiere werden zum Spielball der ver.di-Streiktaktik“, kritisierte der Verband und sprach von einer „beispiellosen Eskalation“.

Mit dem Ausstand wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Neben dem öffentlichen Dienst gibt es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine deutschlandweite Kollektivvertragsrunde für die Luftsicherheit.

Stillstand während Sicherheitskonferenz

Der Warnstreik findet zum Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz statt, die eines der wichtigsten Treffen zur Sicherheitspolitik weltweit ist und von Freitag bis Sonntag dauert. Von der Aussetzung des normalen Passagierbetriebs in München sind Flüge für die Sicherheitskonferenz ausgenommen, betonte der Flughafen. Die Konferenz arbeite daran, die Anreise der Teilnehmer gewährleisten zu können.

Ver.di und der Deutsche Beamtenbund (DBB) fordern im Tarifstreit 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.