Flugfeldkaserne Wiener Neustadt
APA/Florian Wieser
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Chronik

Toter Soldat: Obduktion zeigt Drogenmix

Im Fall jenes Wachsoldaten, der in der Flugfeldkaserne Wr. Neustadt von einem Unteroffizier erschossen wurde, liegt das Obduktionsergebnis vor. Demzufolge hatte der getötete junge Mann Cannabis, Ecstasy und Antidepressiva im Blut.

Als Todesursache hat das Obduktionsgutachten einen Brustdurchschuss ergeben. Im Blut des Opfers wurden Spuren von THC, also Cannabis, MDMA, also Ecstasy, und Antidepressiva festgestellt. Die Drogenrückstände könnten aber laut Obduktionsgutachten auch auf einen Konsum schon Wochen vor dem tödlichen Zwischenfall hindeuten. Das Landeskriminalamt ermittelt jetzt im Umfeld des Opfers, um Erkenntnisse hinsichtlich des psychischen Zustandes des jungen Mannes zu bekommen.

Auch ein Schussgutachten steht noch aus. Aufrecht sind außerdem die Ermittlungen wegen Mordes gegen den Unteroffizier, der den Rekruten erschossen haben soll, hieß es bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Die Erkenntnisse aus der Obduktion könnten den Unteroffizier möglicherweise entlasten.

Mit der Pistole erschossen

Der tödliche Zwischenfall hatte sich am 6. Jänner in der Früh in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt ereignet. Der junge Rekrut soll sich aggressiv verhalten und seine Kameraden kurz vor 7.00 Uhr mit einem Sturmgewehr bedroht haben. Daraufhin soll der ihm vorgesetzte Unteroffizier eingeschritten sein, worauf der Rekrut dem 54-jährigen Vorgesetzten mehrfach mit dem Sturmgewehr auf den Kopf geschlagen haben soll. Während des Angriffs soll der Unteroffizier seine Pistole gezogen und den 20-Jährigen getötet haben – mehr dazu in Toter Soldat: Bundesheererstbericht fertig (noe.ORF.at; 8.1.2023).

Später schilderten zwei Zeugen eine etwas andere Version: Sie berichteten von einer Rangelei mit anderen Grundwehrdienern. Dann soll der Niederösterreicher das halb geladene Sturmgewehr genommen, entsichert und mehrmals versucht haben zu repetieren. Anschließend seien Schüsse gefallen – mehr dazu in Toter Soldat: Zeuge schildert neue Version (noe.ORF.at; 18.1.2023).