CHRONIK

Tausende Rosen zum Faschingsfinale

Nach zwei Jahren Pandemiepause ist der Fasching zurück. In Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) etwa steht der 158. Faschingsumzug bevor. Hingucker sind die speziellen „Roserlwagen“, die mit jeweils 30.000 Kreppblumen geschmückt sind.

Samstagnachmittag in einer Maschinenhalle in Lichtenwörth, der Tag vor dem großen Umzug: Maschinen werden hier derzeit nicht gelagert, in der Mitte der Halle steht ein bunt geschmückter Wagen mit einer riesengroßen roten Krabbe obenauf, gefertigt aus tausenden Krepp-Papierrosen. Das Anfertigen dieser Rosen liegt den Lichtenwörtherinnen im Blut, erklärt Pia Himsl. „Ja, die Roserl haben Tradition. Die gibt es schon seit vielen Jahren und die Tradition wird weitergegeben. Wenn man zum ersten Mal mit dabei ist, wird einem gelehrt, wie man eine Rose richtig herstellt.“

Das sieht freilich einfacher aus, als gedacht. Den Anfang macht immer eine Stange Krepp-Papier, erklärt Himsl: „Diese Stange wird dann in fünf Teile geschnitten und die fünf Teile noch einmal in vier. Diese werden dann ‚eingewuzelt‘, wie wir sagen, dann wird es zum Schluss ein Roserl.“ Nina Mohl aus Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) ist auch ambitionierte „Roserl-Dreherin“ und hat im Laufe der Zeit ihre eigene Methode entwickelt. Sie dreht die Roserl während sie abends einen Film oder eine Dokumentation im Fernsehen verfolgt, wie sie erzählt.

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Eisbär aus Roserln
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Jedes Tier auf den Wägen besteht aus zehntausenden Rosen
Letzte Vorbereitungen
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Die Vorbereitungen für den aufwendigen Umzug starten bereits Monate im Voraus
Letzte Vorbereitungen
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Bis die Tiere durch den Ort ziehen dürfen, werden sie in einer Garage gehalten
Letzte Vorbereitungen
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600 Personen sind die Organisation des Umzugs involviert

Die Vorbereitungen beginnen schon im Oktober, denn die Gestaltung des Faschingsumzuges ist unglaublich aufwendig und erfordert viel Zeit und Einsatz, erklärt der Obmann des Burschenklubs Lichtenwörth, Lukas Pauer. „Man trifft sich am Wochenende oder am Abend und es ist gesellschaftlich natürlich sehr schön, wenn man dafür immer wieder zusammenkommt“, so Pauer.

Eisbären und Elefanten in Lichtenwörth

Ganz Lichtenwörth ist im Faschingsfieber. Etwa 600 Bewohnerinnen und Bewohner sind direkt oder indirekt an den Vorbereitungen für den Umzug am Sonntag beteiligt. Besonderer Hingucker sind die aufwendig geschmückten Fahrzeuge, auf denen sich unterschiedliche Figuren – vom Eisbären bis zum Elefanten – wiederfinden. Mit dabei ist auch der neue „Prinz Karneval“, Samuel Scherz. Er führt den Umzug heuer an. „Ich sitze vor dem Eisbären auf meinem Thron und die Mädels sitzen am Wagen und verteilen die Roserl und Zuckerl an die Kinder.“

Neun Faschingsprinzessinnen gibt es heuer in Lichtenwörth, eine von ihnen ist Carina Hailzl. „Es ist etwas ganz Besonderes. Seit ich klein bin, freue ich mich schon auf den Tag, an dem wir das erste Mal mit dabei sein dürfen und jetzt bin ich auch als Prinzessin dabei.“ Beim Umzug in Lichtenwörth werden 10.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.