Nach ihrer zweijährigen Ausbildung in den Polizeischulen in Traiskirchen (Bezirk Baden), Ybbs (Bezirk Melk) und St. Pölten wurden nun 126 junge Polizistinnen und Polizisten bei einem Festakt in St. Pölten ausgemustert. Sie nehmen anschließend ihren regulären Dienst auf. Zwei neue Lehrgänge mit 58 Schülerinnen und Schülern wurden bei der Feier zudem angelobt.
Generell wird die Suche nach neuen Polizistinnen und Polizisten schwieriger – zum einen wegen der geburtenschwachen Jahrgänge, zum anderen wegen der starken Konkurrenz der Privatwirtschaft. Die Polizei wirbt verstärkt um junge Berufseinsteiger, sagt Bundespolizeidirektor Michael Takacs: „In Niederösterreich funktioniert es, da gibt es derzeit überhaupt keine Probleme. Letztes Jahr wurden 100 Prozent an Klassen, die möglich waren, gefüllt. Das heißt, hier haben wir noch ausreichend Personal.“
In anderen Bundesländern sei das anders, dort zeichne sich ab, „dass die Klassen nicht mehr gefüllt werden können, und da setzen wir sofort mit Maßnahmen dagegen“, so Takacs. Unter anderem werde die Online-Anmeldung für die Polizeiausbildung erleichtert.
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Landespolizeidirektor: „Werden Standards nicht senken“
Trotz der vergleichsweise guten Situation in Niederösterreich müsse man aber auch hier zunehmend darum kämpfen, geeignetes Personal zu bekommen, ergänzt Landespolizeidirektor Franz Popp. Die Standards für den Polizeidienst werde man aber nicht senken. „Es ist gefordert, dass wir hohe Standards haben, die kann man nicht senken, das würde auf Dauer einen Qualitätsverlust bedeuten, und das können und wollen wir uns nicht leisten“, so Popp.
Österreich gehöre zu den sichersten Ländern der Welt, betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei der Angelobungs- und Ausmusterungsfeier. Dennoch gebe es große Herausforderungen, von der steigenden Cyberkriminalität über Extremismus bis hin zur Schlepperkriminalität. Man habe die Polizeiausbildung nun auch finanziell attraktiver gemacht, so der Innenminister: „Mit Beginn dieses Jahres wurde auch das Grundgehalt für jene erhöht, die in der Ausbildung sind, im ersten Jahr um 140 Euro netto mehr pro Monat, im zweiten Ausbildungsjahr um circa 200 Euro netto mehr pro Monat. Auch das ist ein wichtiges Signal.“
Investitionen in die Sicherheit seien notwendig, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), „weil gerade die globalen Krisen, die wir derzeit erleben, viele Herausforderungen für uns alle mit sich bringen. Gerade diese globalen Krisen führen zu sehr viel Unsicherheit und Irritation der Menschen bei uns im Land. Deswegen ist es gut, wichtig und richtig, weiterhin in den Bereich Sicherheit zu investieren“, so die Landeshauptfrau.
In Niederösterreich hat die Polizei rund 5.600 Bedienstete. Die am Montag ausgemusterten Polizistinnen und Polizisten verstärken nun die Dienststellen in den Bezirken.