Häuser am Meer in Italien
Pixabay / Kookay
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Tourismus

Reiselust trotz Teuerung ungebrochen

Die Inflation macht auch den Sommerurlaub heuer deutlich teurer. Trotzdem zieht es die Österreicher nach den Einschränkungen der Pandemie wieder in die Ferne, sagt Touristik-Expertin Phillies Ramberger. Sie rät zu frühen Buchungen und Pauschalreisen.

Ob Griechenland, Italien, Spanien oder noch entlegenere Ziele: Die Inflation und steigende Energiekosten machen auch vor beliebten Urlaubszielen nicht halt. Zudem ist das Urlaubsbudget bei vielen geschrumpft. Und doch bewegen sich die Buchungszahlen aktuell zumindest auf dem Niveau der Zeit vor Corona.

Bei Mittelstrecke-Destinationen wie Griechenland oder der Türkei seien die Preise um etwa 25 bis 30 Prozent gestiegen, bei Fernreisen seien es ca. 20 bis 25 Prozent, sagt Phillies Ramberger, Präsidentin des Österreichischen Vereins für Touristik und Reisebürobesitzerin in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling), im „NÖ heute“-Interview. Als größte Preistreiber nennt sie den US-Dollar-Kurs, Kerosin und Treibstoff, aber auch die Personalsituation und die begrenzten Kapazitäten. An den beliebtesten Reisezielen dürfte sich heuer wenig ändern: „Klassisch Nummer eins ist Griechenland, gefolgt von Spanien. Die Türkei holt auf. Und Ägypten kommt auch immer mehr.“

Günstig „existiert bei keinem Produkt“

Wer einen „besonders günstigen“ Urlaub sucht, den muss die Reisebüroexpertin leider enttäuschen: „Das existiert bei keinem einzigen Produkt mehr. Aber was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft ist ein all-inclusiv Urlaub in der Türkei – abgesehen von der Naturkatastrophe, die jetzt kürzlich passiert ist – zu empfehlen. Ansonsten Griechenland, oder auch eine Villa in Kroatien mieten. Also es ist schon für ein erschwingliches Budget auch etwas dabei, aber es ist natürlich nicht vergleichbar mit 2019.“

Studiogespräch mit Phillies Ramberger

Die Reisebürobesitzerin und Präsidentin des Österreichischen Vereins für Touristik Phillies Ramberger spricht über Preistreiber, günstige Destinationen und Tipps für die Urlaubsplanung.

Auch Urlaub in Österreich ist teurer geworden, „das hängt mit den gestiegenen Energie- und Personalkosten zusammen“, aber Ramberger glaubt, „nach zwei Jahren Sommer in Österreich wird es viele wieder ans Meer und an den Strand treiben.“

Preissicherheit durch Pauschalreise und frühe Buchung

Um eine Preissteigerung bis zum Reiseantritt zu vermeiden, rät die Präsidentin des Österreichischen Vereins für Touristik ganz klar zur Pauschalreise: „Jeder Reiseveranstalter, egal ob Sie die Buchung acht Monate vorher oder eineinhalb Jahre vorher gemacht haben, garantiert den Preis und hält den Preis. Diese extremen Flugpreisänderungen entstehen, wenn man einen Flug separat bucht. Wenn man auf verschiedenen Portalen bucht, dann muss man die AGB ganz, ganz genau lesen. Aber mit einer Pauschalreise sind Sie immer, immer am besten und am sichersten unterwegs.“

Hat es sich vor der Pandemie oft noch ausgezahlt, auf Last-Minute-Angebote zu warten, rät die Tourismus-Expertin nun davon ab: „Gerade was Fernstrecken-Destinationen betrifft sind wir noch immer 20 Prozent unter den Kapazitäten, die wir 2019 hatten. Dazu kommt: Es gibt ja auch Länder wie China, die wirklich de facto drei Jahre zugesperrt waren. Die ganze Welt verreist jetzt und je später du buchst, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Zimmer bekommst, dass du einen günstigen Preis bekommst – gerade bei den Transportmitteln. Also ich kann nur sagen: Bitte, buchen Sie schnell.“