Kultur

Neues Programm bringt Sehnsucht nach Reichenau

Die Festspiele Reichenau zeigen unter dem Leitmotiv „Sehnsucht“ ab Juli Eigenproduktionen mit Fokus auf österreichische Autoren. Abgerundet wird das Programm durch eine Gesprächsreihe und Kindervorführungen.

„Sehnsucht“ ist das Leitmotiv der Festspiele Reichenau in der kommenden Saison. Die künstlerische Leiterin Maria Happel und Dramaturgin Angelika Messner stellten den Spielplan für Happels zweite Saison als Festspielleiterin am Montag in Wien vor: „Unsere Eigenproduktionen bestehen aus großen Klassikern der Theaterliteratur mit einem Schwerpunkt auf österreichische Autoren.“

Gestartet wird am 1. Juli mit einem Eröffnungsfest im Kurpark und der Premiere von Johann Nestroys „Einen Jux will er sich machen“. Als Regisseur und als Melchior kehrt Robert Meyer nach Reichenau zurück. Außerdem wirken unter anderen Robert Reinagl, David Oberkogler, Paula Nocker, Maxi Blaha und Mercedes Echerer mit.

Es ist die erste Festspielsaison für die designierte Geschäftsführerin Britta Kampert. Anfang Februar gab die NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU) die Neuübernahme der Geschäftsführung bekannt – mehr dazu Neue Geschäftsführerin für Reichenau (noe.ORF.at; 08.02.2023).

Proben in Reichenau
ORF/Felix Novak
Im vergangenen Jahr haben unter der künstlerischen Leitung von Maria Happel rund 25.000 Gäste die Festspiele besucht

Joseph Roth und Moliere im neuen Spielraum

Im neuen Spielraum gelangt ab 2. Juli Molieres „Tartuffe“ als Koproduktion mit dem Renaissance-Theater Berlin unter der Regie von Guntbert Warns zur Aufführung. In der Titelrolle ist Stefan Jürgens zu sehen, der im Vorjahr für den Harras in Carl Zuckmayers „Des Teufels General“ mit dem Publikumspreis des Nestroy ausgezeichnet wurde.

Ebendort steht auch Nicolaus Haggs Dramatisierung von Joseph Roths „Die Kapuzinergruft“ auf dem Programm. Philipp Hauß führt Regie, auf der Bühne sind unter anderen Anton Widauer, Julia Stemberger, Daniel Jesch, Elisa Seydel und Wolfgang Hübsch zu erleben (ab 6. Juli). Schließlich inszeniert Cornelia Maria Rainer „Die Präsidentinnen“ von Werner Schwab (Premiere 7. Juli) mit Marcello de Nardo, Johanna Arrouas und Petra Morze im Theater.

Gesprächsreihe, Stückeinführung und Kindervorführung

Geballte Frauenpower gibt es in der Gesprächsreihe „Frauenzimmer“, in der unter anderen Caroline Peters, Emmy Werner und Stefanie Reinsperger zu Gast sind. „Reichenau spezial“ bringt unter anderem Abende mit Regina und Alina Fritsch sowie mit Joachim Meyerhoff und Maria Happel. Stückeinführungen und Nach(t)gespräche sowie für Kinder „Der Karneval der Tiere“ im Schloss Reichenau ergänzen das diesjährige Angebot.

(v.l.) Johann Döller, Bürgermeister Reichenau an der Rax, die künstlerische Leiterin Maria Happel, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die neue operative Geschäftsführerin Brigitte Kampert und Dramaturgin Angelika Messner
NLK Filzwieser
Reichenaus Bürgermeister Johann Döller (ÖVP), künstlerische Leiterin Happel, Landeshauptfrau Mikl-Leitner, die neue operative Geschäftsführerin Brigitte Kampert und Dramaturgin Angelika Messner (v.l.)

Kartenpreise werden nicht erhöht

Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sind die Festspiele „wert und wichtig“, nicht zuletzt im Kontext mit Plänen zur kulturtouristischen Modellregion Semmering. Das Gesamtbudget der Festspiele für 2023 wird mit rund 3,9 Millionen Euro beziffert, davon sollen 2,3 Millionen Euro eingespielt werden.

Rund 125 Veranstaltungstermine sind geplant, davon 86 Vorstellungen der vier Hauptproduktionen. Rund 36.000 Karten werden aufgelegt, die Kartenpreise wurden nicht erhöht, der allgemeine Kartenverkauf startet am 13. März. Für die Anreise wird erstmals ein Busshuttle von und nach Wien angeboten, vor Ort können Ticketinhaber die Postbus-Shuttle-App kostenlos nützen.