Wirtschaft

Transgourmet baut Großmarkt in Krems

Der Gastronomie-Großhändler Transgourmet errichtet in Krems einen Abhol- und Zustellgroßmarkt. 11.500 Quadratmeter an Fläche werden gebraucht. Zeitgleich schreiten die Pläne für einen weiteren Transgourmet-Markt in Wien-Auhof voran.

In Krems siedelt sich Transgourmet im Gewerbegebiet auf dem Areal eines ehemaligen Forstinger-Standortes an. Auf einer Gesamtfläche von 11.500 Quadratmetern entsteht der neue Abhol- und Zustellgroßmarkt, der heuer im Herbst eröffnen soll. Investiert werden rund 34 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit.

Auf 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen künftig bis zu 18.000 Artikel angeboten werden. Versorgt werden sollen die rund 3.000 Gastronomie- und Tourismusbetriebe in den Bezirken Krems, St. Pölten, Melk, Scheibbs, Waidhofen an der Ybbs, Amstetten, Zwettl, Gmünd, Waidhofen an der Thaya und Horn. Transgourmet verfügt derzeit hierzulande über zehn große Standorte mit Abholung und Zustellung sowie vier reine Abholgroßmärkte.

Rendering von Transgourmet in Krems
Architekturbüro Josef Jakob
Ein Rendering des geplanten Marktes in Krems in der Nähe des Hafens

Sonderauflagen für Markt in Wien, aber nicht in Krems

Für Wien und den Großraum Wien brauche es aber wegen der Größe der dortigen Gastronomie und Hotellerie noch einen zusätzlichen Markt, heißt es von Transgourmet. Deswegen ist ein Großmarkt ebenso in Wien-Auhof geplant – mehr dazu in Transgourmet-Bau in Auhof genehmigt (noe.ORF.at; 23.2.2023). Der Wiener Standort soll 2026 eröffnet werden und dreimal so groß sein wie jener in Krems.

Weil der Markt in einem Gewerbegebiet liegt, habe es in Krems seitens der Stadt keine Sonderauflagen, sondern nur die üblichen Auflagen der bau- und gewerbebehördlichen Genehmigung gegeben, heißt es von Transgourmet. In Wien schrieb die Stadtregierung hingegen wegen der Nähe zum Lainzer Tiergarten eine Reihe von Auflagen in den Bereichen Begrünung, Lärmschutz und Verkehr, vor. So ist etwa eine Dachbegrünung vorgeschrieben und die Bauhöhe ist beschränkt. Laut derzeitigen Planungen würden rund 75 Lkw täglich den Großmarkt Wien anfahren.

Vergrößerung rechtlich nicht möglich

In Krems seien bereits im vorgeschlagenen Projekt von Transgourmet die Öffnungszeitungen und damit die Anfahrzeiten eingeschränkt gewesen, heißt es auf Nachfrage vom Magistrat der Stadt. Das Unternehmen habe auch selbst „Maßnahmen in Hinsicht auf den Lärmschutz vorgesehen, die dann wiederum von den beigezogenen (Amts-)Sachverständigen positiv beurteilt wurden.“

Erweitern kann Transgourmet den Großmarkt in Krems nachträglich nicht, so das Magistrat und zwar „aufgrund einer nach der Bewilligung des Transgourmet-Projektes erfolgten Novellierung der NÖ Raumordnungsgesetze“.

75 bis 120 Arbeitsplätze angekündigt

Transgourmet verweist darauf, seit drei Jahren klimaneutral zu wirtschaften, das heißt die ausgelösten Emissionen auszugleichen. In Krems sei etwa auf dem Dach eine 2.100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage geplant. Der Markt komme ohne Klimasplitt-Geräte aus und heize über die Wärmerückgewinnung der Kälteanlage.

In der Wachau kündigt der Gastrogroßhändler an, 75 Arbeitsplätze zum Start zu schaffen. Im Vollbetrieb sollen es 120 Beschäftigte sein. Krems ist der 15. Standort von Transgourmet in Österreich. In Niederösterreich gibt es bislang einen Markt in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling), in Wien besteht eine Niederlassung in der Donaustadt. Transgourmet ist seit 2016 eine Tochter des Schweizer Handelsunternehmens coop.