„Im Fokus“

Energiekrise beschert Rauchfangkehrern viel Arbeit

Wegen der Energiekrise haben die 350 Rauchfangkehrerinnen und Rauchfangkehrer in Niederösterreich alle Hände voll zu tun. Viele heizen jetzt etwa mit Pellets statt mit Gas oder Öl. Heizungstausch und neue Öfen bescheren den Rauchfangkehrern viel Arbeit.

Die Scheibbser Rauchfangkehrermeisterin Janine Petermann ist eine von etwa 90 niederösterreichischen Rauchfangkehrerinnen. Das Kehren war, wie der Name schon sagt, lange Zeit ihre Haupttätigkeit – doch mit dem Einzug neuer Heiztechnologien änderte sich das. Petermann ist zu den unterschiedlichsten Einsätzen unterwegs.

„Das Kehren ist natürlich im Vordergrund. Es wird aber immer weniger, weil wir mehr Techniker als Kehrer geworden sind. Alle zehn Jahre ist eine Betriebsdichtheitsprüfung fällig. In Niederösterreich muss zudem die feuerpolizeiliche Beschau alle zehn Jahre durchgeführt werden. Wir machen unter anderem Kesselreinigungen und Herdkehrungen“, sagt Petermann gegenüber noe.ORF.at.

Rauchfangkehrermeisterin kontrolliert einen Kachelofen.
ORF/Petra Ottitsch
Die Scheibbser Rauchfangkehrermeisterin Janine Petermann braucht für ihren Beruf viel technisches Können

Auch die Kontrolle von Einsatzöfen gehört zum Tagesgeschäft. Geprüft wird dabei, ob der Verbrennungsraum nicht zu sehr mit Ruß angelegt ist. Kontrolliert wird auch, ob die Dichtungen in Ordnung sind. Harte Dichtungen müssen ausgetauscht werden. Zudem muss der Rauchfang genug Zug haben, auch das wird gemessen.

Verbrennungsluftmessung sorgt für Sicherheit

Petermanns Aufgaben wurden zuletzt technisch immer anspruchsvoller: „Wegen der dichten Bauweise von Niedrigenergiehäusern ist die Verbrennungsluftmessung dazugekommen. Das müssen wir jetzt auch messen. Das ist auch ganz wichtig, um einen CO-Austritt zu verhindern.“

Bei der Arbeit der Rauchfangkehrerinnen und Rauchfangkehrer steht der vorbeugende Brandschutz im Mittelpunkt. Sie kontrollieren zum Beispiel, ob Rauchfänge betriebsdicht sind. Zudem überprüfen sie die immer gefragteren Pelletsheizungen, das ist alle drei Jahre vorgeschrieben. Die Rauchfangkehrer nehmen aber auch die Feuerlöscher im Haus genau unter die Lupe.

„Schwarze Arbeit wird immer weniger“

„Weil die technischen Tätigkeiten immer mehr im Vordergrund stehen, wird die ‚schwarze Arbeit‘ (das Kehren, Anm.) immer weniger. Man wird auch nicht mehr so schmutzig, wie früher. Daher wählen auch viele junge Leute diesen Lehrberuf“, so Petermann. Es handelt sich um einen Beruf, bei dem man alles rund um die Feuerstätten überprüft. Dafür sind offenbar viele Feuer und Flamme. Derzeit gibt es landesweit 62 Rauchfangkehrerlehrlinge, fünf davon sind weiblich.