Durch Photovoltaik, E-Mobilität, industrielle Abwärmenutzung und andere Maßnahmen sei der Flughafenbetrieb am Airport Wien-Schwechat bereits komplett CO2-neutral, heißt es.
Die Erzeugung von synthetischem Kerosin aus „alternativ erzeugtem Strom, Luft und Wasser“ werde voraussichtlich in fünf bis acht Jahren „in ganz großem Stil weltweit beginnen“, sagte Flughafen-Vorstandsvorsitzender Günther Ofner im ORF-NÖ-Interview. „Damit wird es der Luftfahrt hoffentlich gelingen, bis 2050 den Betrieb insgesamt CO2-neutral zu führen“, so Ofner.
Bahnhof am Flughafen wird ausgebaut
Im Interview kündigte der Vorstandsvorsitzende außerdem an, dass der Bahnhof am Flughafen vergrößert werden soll. Nachdem man in den vergangenen zehn Jahren einen Schuldenberg von 800 Millionen Euro abgebaut habe, sei es nun möglich, in die Zukunft zu starten, so Ofner.
„Ein ganz wesentlicher Teil davon ist die Verlängerung der Bahn Richtung Osten, nach Bruck und in der Folge nach Bratislava. Und im Zusammenhang damit wird natürlich auch der Bahnhof am Flughafen wesentlich erweitert und ausgebaut werden müssen.“ Zukunftsmusik sei dagegen eine Anbindung Richtung Norden, also nach Brünn. Aber: „Es wäre eine ideale Ergänzung des Verkehrsangebotes“, so Ofner.
Nachtflugverbot: „Gespräche laufen“, Ausgang offen
Ein weiteres großes Thema für den Flughafen ist aktuell das von mehreren Bürgerinitiativen geforderte Nachtflugverbot. Vor einer Woche startete dazu das Dialogforum Flughafen. „Die Gespräche mit den Bürgerinitiativen sind am Laufen. Es ist ein guter Dialog, der hier geführt wird, auch ein notwendiger“, betonte Ofner. Was letztendlich dabei herauskomme, könne man derzeit noch nicht sagen.
Einer Änderung des Vertrages müssten alle Beteiligten des Mediationsverfahren zustimmen. „Darüber wird in gutem Einvernehmen sehr konstruktiv verhandelt“, so der Flughafen-Vorstandsvorsitzende.
Aktienübernahme: „Kaufpreis war zu niedrig“
Wieso der Flughafen von der Übernahme von Flughafen-Aktien durch die Airports Group Europe – sie hält mittlerweile 40 Prozent der Aktien – abgeraten hatte, sagte Ofner, dass der Kaufpreis zu niedrig gewesen sei. Ein Teil des „wirklich guten Erfolges des Flughafens“ hänge mit der Börsennotierung zusammen. Diese könne man aber verlieren, wenn der Streubesitz zu gering wird. Zwei Drittel der Aktionäre hätten „erfreulicherweise“ ihre Streubesitze behalten – mehr dazu in Umstrittenes Flughafen-Angebot genehmigt (noe.ORF.at; 24.1.2023).