Soziales

Arbeiterkammer erkämpft 45 Millionen Euro

Nach Beratungsgesprächen der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) haben Arbeitnehmer im Vorjahr insgesamt 44,9 Millionen Euro von ihren Dienstgebern erhalten. Viele Probleme hat es u.a. bei Lohnabrechnungen gegeben.

Der Großteil der erkämpfen Millionen wurden durch Nachzahlungen ausstehender Löhne und Gehälter, nicht bezahlter Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen und Abfertigungen, die den Betroffenen zu Unrecht vorenthalten worden waren, sowie ausstehender Pensionen oder Pflegegeldzahlungen erreicht, erklärte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, am Donnerstag. 145.000 ließen sich beraten.

„Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Expertinnen und Experten schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften“, schilderte Wieser. Bei Fällen rund um die Pension wäre die Arbeiterkammer in mehr als 1.000 Fällen vor Gericht gezogen und hätte den Betroffenen zu einer Schwerarbeits- oder Invaliditätspension verholfen, heißt es.

Forderung nach Pensions-Gesetzesänderung

Die rechtlichen Regelungen bei der Pension seien äußerst kompliziert und würden Menschen, die ein ganzes Leben lang schwer gearbeitet haben, den Antritt einer Schwerarbeitspension oder den Zugang zu einer Pension wegen Krankheit erschweren. „Das sollte gesetzlich gelöst werden. Wir stehen für eine Gesetzesreparatur gerne mit unserer Expertise bereit“, so Wieser.

Verwiesen wurde am Donnerstag auch darauf, dass vor 30 Jahren seitens der Arbeiterkammer der Rechtsschutz für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingeführt worden sei. Seit 1993 habe man fast 230.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor dem Arbeits- und Sozialgericht oder vor dem Insolvenzentgeltfonds vertreten. 1,5 Mrd. Euro an Nachzahlungen seien dadurch in Summe bisher für die Mitglieder erreicht worden.