Flughafen-Informationsdisplay während Warnstreiks
APA/dpa/Marcel Kusch
APA/dpa/Marcel Kusch
Verkehr

Streik in Deutschland: 20 Flugausfälle erwartet

Die Gewerkschaft Verdi will am Montag Flughäfen in ganz Norddeutschland mit Warnstreiks weitgehend lahmlegen. Auch Passagiere des Flughafens Wien-Schwechat werden betroffen sein. 20 von 29 Flügen können nicht stattfinden.

An den Airports Berlin-Brandenburg, Hamburg, Hannover und Bremen sollen Beschäftigte aufgrund verschiedener Tarifkonflikte ganztags die Arbeit niederlegen, wie Verdi am Samstag mitteilte. Die Warnstreiks sollen örtlich bereits am späten Sonntagabend beginnen und bis in die Nacht auf Dienstag andauern.

Betroffen sind laut Angaben des Flughafens Wien-Schwechat Flugverbindungen zwischen Wien und den Destinationen Berlin, Hamburg und Hannover. Nach Bremen sind demnach keine Flüge geplant, daher kommt es hier auch zu keinen Auswirkungen. Von den 29 Flügen, die am Montag zu bzw. von den betroffenen Flughäfen geplant sind, finden voraussichtlich lediglich neun statt: alle sechs auf der Strecke Wien-Berlin sowie drei auf der Strecke Wien-Hamburg. Damit fallen am Montag 20 von insgesamt 600 geplanten Flügen in Schwechat aus.

Der Flughafen empfiehlt allen Reisenden, sich bei der Airline oder dem Reiseveranstalter zu erkunden. Für Informationen zu aktuellen Ankünften und Abflügen wird auf die Website des Flughafens verwiesen.

Insgesamt 100.000 Passagiere von Streik betroffen

In Summe sollen auf allen Flughäfen knapp 100.000 Passagiere von den Flugstreichungen infolge der Streiks in Deutschland betroffen sein, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) mit. Der Branchenverband rechnete am Samstag mit dem Ausfall von 351 Abflügen und einer noch unbekannten Zahl ankommender Flüge. „Auf den betroffenen Strecken können zehn Flüge durchgeführt werden, bei 14 Flügen kommt es zu Anpassungen “, teilten die Austrian Airlines auf Anfrage der APA am Samstagabend mit.

Hintergrund der Warnstreiks sind Verdi zufolge die Entgelt-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie Verhandlungen für Beschäftigte der Luftsicherheit unter anderem über Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit. Teils hätten die Arbeitgeber bisher keine Angebote vorgelegt, teils seien die Angebote unzureichend.

Der Branchenverband ADV kritisierte, Verdi missbrauche die Flughäfen als öffentlichkeitswirksame Bühne. Die Flughäfen führten keine eigenen Tarifverhandlungen, sondern seien Teil des Verbundes der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA). Die Gewerkschaft blende aus, dass sich Airlines und Flughäfen gerade von der tiefsten Krise der Luftfahrt erholten.