Krokus in trockener Erde
Sr. Magdalena Ebner
Sr. Magdalena Ebner
Umwelt

Frühling beginnt viel zu trocken

Der Frühling hat im Land Einzug gehalten, doch der für die Natur dringend notwendige Regen bleibt weiterhin aus. Im Weinviertel, im Wiener Becken und in der Buckligen Welt ist es besonders trocken. Dadurch herrscht bereits jetzt Waldbrandgefahr.

In vielen Orten – etwa in Langenlebarn (Bezirk Tulln) oder in Allentsteig (Bezirk Zwettl) ist diesen Monat noch überhaupt kein Regen gefallen. Aber auch im Großraum Wien regnete es diesen März um 98 Prozent weniger als in normalen Jahren. Mittlerweile ist das kein Einzelfall mehr, denn schon in den vergangenen Jahren war der März stets besonders niederschlagsarm, weiß man bei Geosphere Austria (ehemals ZAMG). In den vergangenen 14 Jahren habe der März immer unterdurchschnittliche Regenmengen gebracht, sagt Alexander Orlik.

Dabei wäre gerade um diese Jahreszeit Regen für die Natur besonders wichtig. Aufgrund des geringen Pflanzenwachstums könnte der Niederschlag derzeit noch tiefer in die Böden eindringen, so Orlik, „sodass ein Teil davon für die Grundwasser-Neubildung zur Verfügung steht“. Fehlendes Wasser in tieferen Bodenschichten macht sich auch beim Pflanzenwachstum bemerkbar. In Baden etwa hat die Stadtgärtnerei wegen der veränderten Witterungsbedingungen bereits ihre Arbeit angepasst – mehr dazu in Klimawandel als Herausforderung für Stadtgärtner (noe.ORF.at, 14. 3.2023).

Osten des Landes besonders betroffen

Besonders trocken ist es laut Geosphere Austria derzeit im Weinviertel. Hier zählt vor allem das Marchfeld zu den trockensten Regionen. In Groß Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) etwa regnete es seit Oktober nur 95 Liter pro Quadratmeter. Hier fehlt etwa die Hälfte des Niederschlags im Vergleich zu einem normalen Jahr. Aber auch das südliche Wiener Becken, speziell Wiener Neustadt, bekamen in den letzten Monaten viel zu wenig Regen ab, ebenso wie die Bucklige Welt und das Rax-Schneeberg-Gebiet.

Wegen der Trockenheit herrscht bereits jetzt Waldbrandgefahr. Am Freitag war es auf dem Tulbingerkogel zum ersten Waldbrand des Jahres gekommen – mehr dazu in Erster Waldbrand des Jahres im Bezirk Tulln (noe.ORF.at; 18.3.2023). Ein so früher Waldbrand sei ungewöhnlich, sagt Gerald Oitzinger, Forstbetriebsleiter bei den Österreichischen Bundesforsten. Generell gebe es aber auf Grund der trockenen Frühjahre schon länger nicht mehr nur im Sommer Waldbrände.

Hohe Geldstrafen bei Verstößen

Die Waldbrandverordnung, die Rauchen und jegliches Entzünden von Feuer im Wald und in Waldnähe untersagt, ist derzeit in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt in Kraft. Verstöße werden mit Verwaltungsstrafen bis zu 7.270 Euro oder vier Wochen Freiheitsstrafe geahndet. Dabei muss die Übertretung gar keinen Waldbrand verursacht haben. Es genügt, wenn man in Wäldern und deren Gefährdungszonen raucht oder Feuer entzündet.

Die ORF-Wetterredaktion rechnet in den kommenden Tagen nur mit wenigen unergiebigen Regenschauern. Erst am Wochenende dürfte es vermehrt Regen geben – mehr dazu auf wetter.ORF.at.