Leerer Sitzungssaal des niederösterreichischen Landtags in St. Pölten
ORF / Felix Novak
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Politik

20 neue Abgeordnete, aber kaum Frauen

Wenn sich am Donnerstag der neue 56-köpfige Landtag konstituiert, werden 20 neue Mandatarinnen und Mandatare mit dabei sein. Die Frauenquote ist allerdings die zweitniedrigste aller Bundesländer – und sie könnte bald die niedrigste sein.

Mit zehn neuen Mandatarinnen und Mandataren stellt die FPÖ den Löwenanteil. Das Rekordergebnis bei der Landtagswahl am 29. Jänner (24,19 Prozent) brachte einen Sprung von acht auf 14 Mandate mit sich. Die FPÖ neu im Landhaus an der Traisen vertreten werden Edith Mühlberghuber, Martin Antauer, Richard Punz, Hubert Keyl, Peter Gerstner und Andreas Bors sowie Alexander Schnabel.

Seit Dienstag ist außerdem klar, wer für die drei Mitglieder der Landesregierung im Landtag nachrücken wird: Anja Scherzer aus dem Bezirk Gmünd, Philipp Gerstenmayer aus Wiener Neustadt und Michael Sommer aus Hollabrunn. Mit dem scheidenden Landesrat Gottfried Waldhäusl, der als Zweiter Landtagspräsident fungieren wird, kommt ein Plenums-Routinier aus der Landesregierung retour. Er gehörte dem Landtag von 1998 weg bereits zwei Jahrzehnte an, ab 2008 als Klubobmann.

Von der Regierungsbank auf den Abgeordnetensessel

Die SPÖ setzt mit dem bisherigen Landesvize Franz Schnabl, Ex-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar, der designierten Dritten Landtagspräsidentin Eva Prischl sowie mit Rainer Spenger und Rene Zonschits auf fünf Neulinge. Bei der ÖVP sind es deren vier. Otto Auer, Silke Dammerer und Florian Krumböck zogen über die jeweiligen Wahlkreislisten ein, Klubobmann Jochen Danninger als scheidender Landesrat über die Landesliste.

In den Reihen der Grünen ging das am 29. Jänner frisch eroberte vierte Mandat an Dominic Hörlezeder, das übrige Team bleibt gleich. Auf Kontinuität setzen auch die NEOS. Ab der Mitte der Legislaturperiode soll bei den Pinken aber mit Christoph Müller ein neuer Mann den Abgeordnetensitz von Helmut Hofer-Gruber, der sich zurückziehen will, einnehmen.

Nicht einmal ein Viertel der Abgeordneten Frauen

Der ohnehin schon niedrige Frauenanteil im Landtag sinkt unterdessen noch weiter. Von den 56 Abgeordneten sind nur 13 weiblich – das sind 23,2 Prozent. Vor der Landtagswahl am 29. Jänner waren es noch 16 Mandatarinnen, also 29 Prozent. Einen besonders geringen Frauenanteil weisen ÖVP und FPÖ auf.

Die Volkspartei stellt bei insgesamt 23 Abgeordneten zwei Frauen – das sind um vier weniger als noch vor der Wahl. Der Anteil liegt somit bei nur mehr neun Prozent. Dank ihres Rekordergebnisses bei der Landtagswahl verfügt die FPÖ über fast doppelt so viele Abgeordnete wie vor dem 29. Jänner. Die Zahl der Frauen bleibt mit zwei allerdings gleich. Bei der SPÖ liegt der Frauenanteil bei 42 Prozent. Bei den Grünen ist das Verhältnis genau 50:50. Bei den NEOS sind zwei von drei Abgeordneten weiblich.

Niederösterreich ist somit weiterhin das Bundesland mit dem zweitniedrigsten Frauenanteil. Nur in Kärnten ist der Wert mit 22 Prozent bisher noch niedriger. Dort dürfte sich der Anteil nach der Landtagswahl vom 5. März allerdings noch verändern.