Tonkünstler Orchester
MARTINA SIEBENHANDL
MARTINA SIEBENHANDL
Kultur

Tonkünstler: Noch schneller zum Abokonzert

Das Tonkünstler-Orchester führt in der Saison 2023/24 eine vereinfachte Abo-Struktur für seine Konzerte im Wiener Musikverein ein. Außerdem wird das Orchester wie bisher bei Produktionen im Festspielhaus St. Pölten sowie beim Grafenegg Festival mitwirken.

Fünf, sieben oder zwölf Konzerte im Abonnement, wählbar jeweils für den Sonntagnachmittag oder den Sonntagabend und ein entsprechender Preisnachlass: Mit einer vereinfachten Abonnementstruktur für seine symphonischen Konzertprogramme erleichtert das Tonkünstler-Orchester dem Publikum die Auswahl seiner Musikangebote im Musikverein Wien. Auf eine Einteilung in die Serien A und B wird künftig verzichtet, auch Spezialabonnements wie „Symphonisches am Sonntag“ oder thematische Zusammenstellungen entfallen.

Erhalten bleibt das im Vorjahr eingeführte Angebot speziell für Familien mit Kindern: Im Zuge seiner Vermittlungsarbeit bietet das Orchester an drei ausgewählten Familiensonntagen ein generationenübergreifendes Nachmittagsprogramm. In einem kreativen Workshop werden Kinder während einer Konzerthälfte an die Orchesterstücke herangeführt und erleben in einer zweiten Konzerthälfte im Goldenen Saal des Musikvereins populäre Meisterwerke. Als Teil jedes Abonnements im Musikverein Wien ist optional wieder das traditionelle Neujahrskonzert der Tonkünstler buchbar.

Ein Programm in der besten Tradition der Symphonik

Für die Tonkünstler-Saison 2023/24 im Musikverein Wien sind – beginnend mit der österreichischen Erstaufführung von Thomas Larchers neuem Orchesterstück „Time“ bis hin zur 9. Symphonie von Gustav Mahler zum Saisonfinale – wieder ein Dutzend symphonische Abonnementprogramme geplant, die „sich vollständig in den großen Reihen des Abendabonnements und der Sonntagnachmittags-Konzerte widerspiegeln. Die besten Traditionen der Symphonik finden sich in Meisterwerken von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Anton Bruckner und Gustav Mahler wieder, exzellente Gastsolistinnen und -solisten spielen Virtuosenkonzerte der Klassik und der Romantik“, heißt es auf der Website des Orchesters.

Tonkünstler Orchester im Wiener Musikverein, Dirigent Yutaka Sado und Geiger Kirill Maximov
Alexander Felten
Das Tonkünstler-Orchester bei der Programmpräsentation der Saison 2023/24 am Mittwoch im Wiener Musikverein, am Pult Chefdirigent Yutaka Sado, Kirill Maximov war der Solist in Tschaikowskis Violinkonzert

Fünf Konzertprogramme werden von Tonkünstler-Chefdirigent Yutaka Sado dirigiert. Mit Jun Märkl, John Storgards, Tomas Netopil, Hugh Wolff und Fabien Gabel kehren renommierte Gastdirigenten ans Pult des Orchesters zurück; Tabita Berglund und Riccardo Frizza leiten erstmals symphonische Abonnementkonzerte der Tonkünstler im Musikverein.

Ein Orchester, das über drei Residenzen verfügt

Neben zwölf symphonischen Abonnementprogrammen bieten die Tonkünstler in der Weltmusik-Reihe Plugged-In an drei Abenden wieder eine breite stilistische Palette. Zusätzlich werden Festtagskonzerte zu Weihnachten, Silvester, Neujahr und am Karfreitag angeboten. Drei Bühnenproduktionen im Festspielhaus St. Pölten stehen ebenso auf dem Programm wie die Mitwirkung beim Grafenegg Festival im Sommer 2023.

Mit einem Fest für St. Pölten eröffnen die Tonkünstler und ihre prominenten Gäste am 8. September den neugestalteten Domplatz in der Landeshauptstadt St. Pölten. Der im Frühjahr 2022 verstorbene Aktionskünstler und Maler Hermann Nitsch wird am 31. Oktober mit einem Gedenkkonzert im Musikverein Wien unter der Leitung von Patrick Hahn gewürdigt. Zahlreiche Konzerte geben die Tonkünstler auch in ihren niederösterreichischen Residenzen Baden und Wiener Neustadt.

Tonkünstler Orchester
Udo Titz
Das Tonkünstler-Orchester ist fixer Bestandteil des Grafenegg Festivals

In der Saison 2023/24 dirigiert Yutaka Sado 22 Konzerte der Tonkünstler in Wien und Niederösterreich – inklusive der Sommernachtsgala, einem Festivalkonzert und dem Jubiläumskonzert zu „50 Jahre Tonkünstler“ in Grafenegg, fünf symphonischer Abonnementprogramme und eines Plugged-In-Programms. Zu den Konzerthöhepunkten mit dem Chefdirigenten zählen 2023/24 die Aufführungen der sechsten und der neunten Symphonie von Gustav Mahler im Oktober 2023 und Juni 2024 sowie der 7. Symphonie von Anton Bruckner im Februar 2024. Yutaka Sado bleibt bis zum Sommer 2025 Chefdirigent des Orchesters.

„Tonspiele“ für Kinder, Familien und Schulen

Mit dem Musikvermittlungsprogramm „Tonspiele“ halten die Tonkünstler Angebote für Kinder, Jugendliche, Schulen und Familien bereit. Den Vermittlungsaspekt ihrer Arbeit bestärkt nicht zuletzt das erneut dreiteilige Abonnement zum moderierten Konzertformat „Erklärt. Erlebt!“ mit dem Ö1-Redakteur Albert Hosp. Konzerteinführungen, Probenbesuche und moderierte Formate richten sich auch an erwachsene Musikfreundinnen und -freunde.

Tonkünstler Orchester Niederösterreich im Festspielhaus Sankt Pölten
Werner Kmetitsch
Im Frühjahr 2024 wird das Tonkünstler-Orchester im Festspielhaus St. Pölten die Oper „Justice“ von Hector Parra präsentieren, Regie führt Milo Rau, der neue Intendant der Wiener Festwochen

Im orchestereigenen CD-Label erschienen seit 2016 25 CDs, davon 18 unter der Leitung Yutaka Sados. Allein 2023 kamen mit der 3. und 4. Symphonie von Gustav Mahler und der „Plugged-In“-Produktion „Symphonic Alps“, aufgenommen mit dem Herbert Pixner Projekt, bereits drei neue CDs heraus. In Vorbereitung sind derzeit die 7- und die 1. Symphonie Gustav Mahlers unter der Leitung von Yutaka Sado, beide werden noch in diesem Jahr veröffentlicht.

In der Orchesterakademie des Tonkünstler Orchesters stellen sich derzeit 13 junge Musikerinnen und Musiker auf die unterschiedlichen Herausforderungen des Orchesterbetriebs ein. Die Tonkünstler-Akademie bietet Platz für bis zu 14 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker.

Das Tonkünstler-Orchester ist das einzige österreichische Symphonieorchester, das mit seinen Spielstätten im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg über drei große Residenzen verfügt. Es besteht zu 40 Prozent aus Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 42 Jahren.