Eine Frau hält einen Fieberthermometer
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Zahl der Grippefälle stark angestiegen

Die Zahl der grippalen Infekte und der echten Grippe steigt derzeit wieder deutlich an. Österreichweit haben sich die Zahlen innerhalb einer Woche mehr als verdreifacht. Laut der nö. Ärztekammer ist in den kommenden 14 Tagen mit keiner Entspannung zu rechnen.

In der zehnten Kalenderwoche wurden in Niederösterreich 4.822 grippale Infekte und Grippefälle verzeichnet. Eine Woche später hat sich die Situation drastisch verändert: Mittlerweile sind es 12.410 vermeldete grippale Infekte und Grippefälle.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die bundesweiten Zahlen: In Österreich wurden in der Kalenderwoche Zehn 22.526 grippale Infekte und Grippefälle erfasst. Mit Kalenderwoche Elf hat sich die Zahl mit 71.704 Fällen mehr als verdreifacht. Die Daten der ÖGK umfassen dabei alle Personen, die bei der ÖGK versichert sind, und jene, die Arbeitslosengeld beziehen.

Grippe Neuerkrankungen nach Kalenderwoche
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Die Grippewellen verlaufen heuer zeitversetzt, hier anhand der Daten aus Wien dargestellt.

Grippewellen heuer stark zeitversetzt

Die steigende Anzahl an Krankheitsfällen sei unter anderem auf das stark zeitversetzte Auftreten der beiden Grippewellen zurückzuführen, so der Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer Harald Schlögel. In den vergangenen Jahren hätten sich die Grippewellen zumeist zeitlich überschritten, „heuer gehen sie stark auseinander“, sagt Schlögel im Gespräch mit noe.ORF.at. Aufgrund der Pause zwischen den beiden Welle dauere die Grippesaison in diesem Jahr rund drei Wochen länger als üblich.

Ein weiterer Grund für die lange und intensive Grippewelle sei außerdem die mangelnde Impfbereitschaft. „Hätten wir uns alle impfen lassen, hätte die Grippewelle verhindert werden können“, erklärt Schlögel. In der aktuellen Saison sei es für eine Impfung jedoch mittlerweile zu spät.

Zu früh hingegen ist es für eine Entspannung der Situation. Schlögel rechnet damit, dass die Fallzahlen in den nächsten beiden Wochen weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Und dann? Dann geht es nahtlos mit den Sommerinfekten weiter.