Andreas Babler
APA/Gert Eggenberger
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Politik

Babler bewirbt sich um SPÖ-Vorsitz

Andreas Babler, SPÖ-Bürgermeister in Traiskirchen (Bezirk Baden), bewirbt sich um den Vorsitz der Bundespartei. Auch zwei weitere SPÖ-Mitglieder aus Niederösterreich kandidieren. Damit sind bisher sieben Bewerbungen bekannt.

Andreas Babler verkündete die Kandidatur auf Twitter. „Ich kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, weil die Sozialdemokratie ein Teil meines Lebens ist. Und weil es mir sehr wehtut, was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben – und damit bin ich nicht alleine“, schreibt der Traiskirchner Bürgermeister.

Er kandidiere, weil er sicher sei, dass die SPÖ eine starke Kraft sein könne. Er wolle der Partei „Würde und Respekt“ zurückgeben. Die SPÖ stehe in seinen Augen auf der Seite der Menschen, „die keine Millionen für Lobbyisten haben, um sich Politik zu kaufen“.

Babler ortete Donnerstagabend das „Potenzial, sehr viel gemeinsam mit den Mitgliedern zu schaffen“. Ergeben würde sich „sicherlich eine gewaltige Stimme“. Eine prozentuelle Einschätzung seiner Chancen im Rennen um den Bundesparteivorsitz wollte der Traiskirchner Stadtchef nicht treffen.

Die Entscheidung für die Kandidatur habe er sich nicht leicht gemacht, auch aus privater Sicht. Generell stehe er für eine Politik mit „weniger Taktik“ und „weniger Strategie“: „Ich paktiere nicht im Hinterzimmer, ich halte mein Wort.“

Zwei weitere Kandidaten aus Niederösterreich

Zusätzlich zu Babler gibt es noch zwei weitere Bewerbungen aus Niederösterreich: Gerald Kitzmüller verkündete seine Bewerbung am Donnerstag auf seiner eigenen Homepage und via Twitter. Er stelle sich zur Wahl, „um die Sozialdemokratie für die großen Probleme der menschlichen Zukunft fit zu machen und wieder als Partei für die Menschen zu positionieren“.

Babler zur Kandidatur für den SPÖ-Vorsitz

SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler spricht unter anderem über seine Kandidatur zum SPÖ-Vorsitzenden.

Er habe einen offenen Brief an die SPÖ-Parteizentrale inklusive seiner Kandidatur geschickt, schreibt Kitzmüller, der in Baden lebt und laut eigenen Angaben erst diese Woche der SPÖ wieder beigetreten ist.

Von Gerhard Weißensteiner aus Großdietmanns (Bezirk Gmünd) gibt es bisher keine persönliche Bestätigung seiner Kandidatur. Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ berichteten am Donnerstag von seinem Antreten, im Artikel wird Weißensteiner aber nicht zitiert.

Weißensteiner war für noe.ORF.at bisher nicht erreichbar. Zu dessen Kandidatur äußerte sich aber der SPÖ-Bezirkschef aus Gmünd, Michael Bierbach. Laut ihm sei Weißensteiner Parteikassier, und Bierbach habe selbst lediglich aus dem Parteivorstand von der Kandidatur seines Bezirksparteikollegen erfahren.

SPÖ-Befragung startet nach Salzburg-Wahl

Von 24. April, dem Tag nach der Landtagswahl in Salzburg, bis 10. Mai können SPÖ-Mitglieder über die Parteiführung abstimmen. Die endgültige Entscheidung soll ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Nicht nur Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil treten an, sondern auch der Wiener Bezirksfunktionär Nikolaus Kowall.

Auch ein weiterer Lokalpolitiker aus dem Burgenland hat seine Bewerbung öffentlich gemacht. Der Mitgliederbefragung vorangegangen waren schon seit Längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Rendi-Wagner und Landeshauptmann Doskozil. Endgültig eskaliert war die Lage nach den Stimmeneinbußen der SPÖ bei der Kärntner Landtagswahl.