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SPÖ: Babler hofft auf Sieg in erster Runde

Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ), der sich am Donnerstag als Herausforderer im Rennen um den SPÖ-Vorsitz deklariert hat, steckt sich große Ziele. „Ich täte gerne den ersten Wahlgang gewinnen ohne Stichwahl“, sagte Babler am Freitag.

Babler ließ sich recht viel Zeit für sein Statement, war der Anlass für den Medientermin doch die Präsentation eines neuen Konzepts zur Schulverpflegung in einer Mittelschule in Traiskirchen. Gemeinsam mit Sepp Schellhorn, Koch und Ex-Mandatar der NEOS, stellte sich der Bürgermeister mit einer Gruppe Kinder an den Herd, rührte Kaiserschmarren und setzte sich mit den Kindern dann auch zum Mittagessen hin.

Vor den reichlich anwesenden Medienvertretern zeigte sich Babler dann von seiner Mission überzeugt. „Ich werde mich um die Partei kümmern“, sagte er etwa, denn „es geht darum, diese Partei wieder zusammenzuführen“. Es sei das Gespür verloren gegangen, dass es sich bei der SPÖ um eine Mitgliederbewegung handle. Babler selbst hoffe auf einen Sieg in der ersten Runde der Befragung. Gebe es für eine Kandidatin oder einen Kandidaten keine klare Mehrheit über 50 Prozent der Mitgliederbefragung, müsse es zu einer solchen Stichwahl unter Teilnahme aller Parteimitglieder kommen.

Andreas Babler SPÖ, Sepp Schellhorn
APA/ROBERT JAEGER
Gemeinsam mit Wirt und Ex-NEOS-Mandatar Sepp Schellhorn (r.) kochte Andreas Babler (m.) vor dem Pressegespräch mit Schülerinnen und Schülern

Babler: „Schade Rendi-Wagner nicht“

Viele hätten unter „dieser Hinterzimmertaktiererei“ gelitten und er wolle nun davon wegkommen. Entsprechend beantwortete er auch die Frage nach prominenten Unterstützern. Die habe er, denn „jedes einzelne Mitglied ist prominent“, und von diesen erwartet er sich „einen starken Zuspruch“.

Der Ansicht, dass er mit seiner Kandidatur den „linken“ Parteiflügel spalte und Parteichefin Pamela Rendi-Wagner damit mehr schaden könnte als dem burgenländischen Herausforderer Hans Peter Doskozil, ließ Babler nicht gelten. Er glaube eher an das Gegenteil. Sein Ziel sei es, die Partei so weit zu bringen, dass sie gemeinsam und stolz in eine Wahlbewegung gehen könne. Gelassen zeigte er sich gegenüber Spekulationen eines weiteren Antretens von Ex-Parteichef Christian Kern: „Es steht jedem frei zu kandidieren.“ Wenig glücklich zeigte er sich aber über den von der Parteispitze gewählten Auswahlmodus.

Abgrenzung zu ÖVP und FPÖ

Inhaltlich sprach sich Babler für eine konsequente Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus. Statt eines „Bittstellersystems“ müsse man viel stärker auf Rechtsansprüche abstellen – sei es beim Wohnen oder in der Gesundheitsversorgung. Klar grenzte er sich von ÖVP und FPÖ ab, denn diese stünden im diametralen Gegensatz zu jenem Modell, für das die SPÖ stehe. Es gebe daher wenig Schnittmengen. „Ich arbeite jenseits von FPÖ und ÖVP an Koalitionsvarianten für die Partei“, sagte Babler.

Er hatte seine Kandidatur am Freitag auf Twitter verkündet. „Ich kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, weil die Sozialdemokratie ein Teil meines Lebens ist. Und weil es mir sehr wehtut, was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben – und damit bin ich nicht alleine“, schrieb der Traiskirchner Bürgermeister. Neben Babler kandidieren noch zwei weitere SPÖ-Mitglieder aus Niederösterreich – mehr dazu in Babler bewirbt sich um SPÖ-Vorsitz (noe.ORF.at, 23.3.2023).