Rinder in der Halle
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Chronik

Kühe in Zwettl auf dem Catwalk

Wenn das Fundament passt und die obere Linie gerade ist, muss nicht unbedingt vom Hausbau die Rede sein: Beim „Waldviertler Kuhfrühling“ in Zwettl wurden die schönsten Kälber und Kalbinnen und ihre Züchterinnen und Züchter ausgezeichnet.

Im Stall hinter der Tierzuchthalle Zwettl herrscht reges Treiben: 78 Jungzüchterinnen und -züchter fiebern ihren Auftritten entgegen. Sie werden gemeinsam mit ihren Kälbern und Kalbinnen mehrere Runden durch den Vorführring gehen und sich dabei vom Preisrichter bewerten lassen.

„Beim Waldviertler Jungzüchtercup geht es in erster Linie um die Harmonie zwischen Tier und Mensch“, erklärt Organisator Lukas Traxler, „die jüngsten Teilnehmer sind vier Jahre alt. Sie zeigen ihre Lieblingskälber. Manche Kinder übernachten sogar bei den Kälbern im Stall, damit das Vertrauen noch größer wird.“

Monatelanges Training schafft Vertrauen

Die neunjährige Viktoria Paulnsteiner aus Groß Gerungs (Bezirk Zwettl) wurde mit ihrem Kalb „Veilchen“ als Jung-Champion ausgezeichnet: „Wir haben viele Monate gemeinsam trainiert und viel Vertrauen aufgebaut. Jetzt geht ‚Veilchen‘ ganz brav mit mir mit, auch dann, wenn es in der Halle laut ist und viele Zuschauer da sind.“

Zwettler Kuhfrühling

Spieglein, Spieglein an der Wand – wo steht die schönste Kuh im Land? Diese Frage wurde vor kurzem beantwortet – in Großgöttfritz bei Zwettl. Streng genommen ist es aber noch keine Kuh, sondern eine Kalbin, die beim Waldviertler Kuhfrühling zum Champion gekürt worden ist.

Neben dem rassetypischen Aussehen sei die Gesundheit und Funktionalität der Tiere wichtig, erklärt Preisrichter Alexander Hörmanndinger: „Wichtig ist, dass die Rinder auf einem guten Fundament stehen. Das heißt, dass die Klauen, Fesseln und Beine gesund und kräftig sind.“

Je tiefer die Wampe, desto mehr Milch im Euter

Beim Milchvieh ist eine tiefhängende Wampe vorteilhaft, weiß Jungzüchterin Katharina Gruber aus Großgöttfritz (Bezirk Zwettl): „Je tiefer die Wampe, desto mehr Volumen hat der Körper. Das heißt, die angehende Milchkuh kann mehr Futter aufnehmen. So wird die Milchleistung erhöht.“

Ausgezeichnete Rinder und Züchter
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Die beiden Siegerkälber beim Zwettler Kuhfrühling

Weil aber auch der erste Eindruck zählt, werden die Tiere vor dem Bewerb gewaschen, geschoren und gestriegelt: „Am Rücken entlang der Wirbelsäule lässt man ein paar längere Haare stehen“, sagt Jungzüchter Felix Stangl aus Scheiblingkirchen-Thernberg (Bezirk Neunkirchen), „dann kommt die Kontur besser zum Vorschein. Die Kalbin sollte eine obere gerade Linie haben.“ Mit ein wenig Glanzspray kann man das Fell noch aufhübschen. Die Schwanzspitze darf buschig sein.

Auszeichnungen für Tier und Mensch

Für die schönsten Kälber und Kalbinnen gibt es blau-gelbe Siegerschleifen. Die Züchterinnen und Züchter bekommen Preisteller aus Holz. In der Königskategorie „Typchampion“ gewinnt Katharina Gruber mit der schwarzgefleckten Kalbin Havanna.

Beste in ihren jeweiligen Klassen wurden:

  • Christoph Schitzenhofer, 4 Jahre aus Rastenfeld (Bezirk Krems)
  • Vanessa Simhandl, 7 Jahre aus Kottes (Bezirk Zwettl)
  • Marlies Gilly, 7 Jahre aus Persenbeug (Bezirk Melk)
  • Viktoria Paulnsteiner, 9 Jahre aus Groß Gerungs (Bezirk Zwettl)
  • Lena Wagner, 10 Jahre aus Martinsberg (Bezirk Zwettl)
  • Lena Gruber, 13 Jahre aus Großgöttfritz (Bezirk Zwettl)
  • Melanie Gallauner, 14 Jahre aus Zwettl
  • Franziska Weichberger, 15 Jahre aus Abstetten (Bezirk Tulln)
  • Magdalena Bauer, 16 Jahre aus Bad Traunstein (Bezirk Zwettl)
  • Felix Stangl, 16 Jahre aus Scheiblingkirchen-Thernberg (Bezirk Neunkirchen)
  • Katharina Gruber, 19 Jahre aus Großgöttfritz (Bezirk Zwettl)