Die Schau beleuchtet verschiedene Facetten des künstlerischen Dialoges und kollaborativer Schaffensprozesse Rainers. Wie das Museum in einer Aussendung schreibt, ist das ein Thema, das „ungeachtet von Arnulf Rainers Selbststilisierung als manischer Einzelgänger für sein Schaffen von großer Relevanz ist“. Veranschaulicht wird das etwa durch seine bekannten Werkserien der „Face Farces“ und „Body Poses“ sowie Gemeinschaftsarbeiten mit Dieter Roth und Günter Brus.
Es ist eine Idee, die laut Aussendung des Museums bereits mehreren Ausstellungen zugrunde lag, nämlich Rainers Werk anderen künstlerischen Positionen gegenüberzustellen. Mit „Duette Duelle“ wird diese Idee nun aufgegriffen und „transponiert“: Diesem Motiv folgend, sind großformatige Gemeinschaftsarbeiten von Brigitte Kowanz und Franz Graf aus den frühen 1980er Jahren in den Marmorbädern des ehemaligen Frauenbades zu sehen.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Werke Rainers aus den Beständen der Landessammlungen Niederösterreich, die unter anderem auf eine großzügige Schenkung des Künstlers zurückgehen, ergänzt um Leihgaben von Privatsammlungen, der Galerie Sommer und des Künstlers Franz Graf. Kuratiert wurde die Schau von Alexandra Schantl.
Rainer und Roth – eine besondere Künstlerbeziehung
Die von Rainer initiierte Zusammenarbeit mit Roth, der neben wechselnden Aufenthalten in Europa auch immer wieder in Wien Station machte und in Rainers Atelier in der Mariahilfer Straße ein Zimmer hatte, begann 1972 und bestand aus nicht immer konfliktfreien Interaktionen im Duo, wie umfangreiche Konvolute von Malerei, Fotografie, Performance und Video bzw. Film sowie Schallplatten und Künstlerbücher dokumentieren.
Beide waren an radikaler Selbstbefragung und am Werkprozess mehr denn am Resultat interessiert, wobei traditionelle Qualitätskriterien keine Rolle spielten. Bizarre Titel prägen die grafischen Arbeiten, die von beiden signiert wurden, „clownesk“ müssen sich viele ihrer Begegnungen abgespielt haben – so steht es in der Ankündigung der Ausstellung. Überzeugen davon kann sich das Publikum von 1. April bis 8. Oktober.