Vinzi Rast
ORF/Birgfellner
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Soziales

Haubenlokal wurde zum Wohnplatz für Obdachlose

Seit 2016 ist das Haubenlokal von Heinz Hanner in Mayerling (Bezirk Baden) geschlossen. Die „VinziRast“ betreibt dort nun ihre erste Einrichtung für Obdachlose außerhalb von Wien. Der Verein setzt auf Gemeinschaft und sinnvolle Beschäftigung.

In Zeiten der Teuerung und der steigenden Energiepreise kommen viele Menschen finanziell ins Trudeln. Erst recht jene, die schon zuvor mit wenig auskommen mussten. Bis zu 40 Menschen erhalten im Sozialprojekt „VinziRast am Land“ in Mayerling einen dauerhaften Wohnplatz.

Dort, wo einst Luxusmenüs und teuerster Champagner serviert wurden, zeigt sich nur allzu deutlich, dass der Weg vom sogenannten Mittelstand in die Armut ein sehr schneller sein kann. Und es zeigt sich, wie wichtig es ist, dann aufgefangen zu werden.

„Ich fühle mich hier wirklich sehr gut aufgehoben“, erzählt Bruno Öllinger. Früher führte er als Tischler ein eigenes Unternehmen. Beim Umbau des ehemaligen Gourmettempels in ein Sozialprojekt half er selbst tatkräftig mit. „Ich kann mich hier wieder verwirklichen. Es gibt eine Werkstatt und ich habe die Möglichkeit, mich zu entwickeln. Mit VinziRast bin ich sehr zufrieden“, so der Tischlermeister.

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Das Gebäude des ehemaligen Haubenlokals

Anpacken und mithelfen

Ohne Spenden und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre das erste Projekt des Vereins VinziRast außerhalb von Wien nicht möglich, heißt es. Langfristig soll es sich selbst tragen, sagt Veronika Kerres, Obfrau des Vereins – "indem wir hier Gemüse anbauen und Veranstaltungs- und Seminarräume haben, die wir vermieten. Wir bekommen demnächst eine schöne Cateringküche und es wird eine Jausenstation für Wanderer geben“.

Mitanzupacken und etwas zu schaffen soll den Betroffenen Selbstwertgefühl zurückbringen und sie für ein eigenständiges Leben stärken. Bei „VinziRast am Land“ gibt es nicht nur die Möglichkeit, sich handwerklich zu betätigen, sondern auch künstlerisch und in der eigenen Landwirtschaft.

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Mitanzupacken und etwas zu schaffen steht bei „VinziRast“ an erster Stelle
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Bis zu 40 Menschen erhalten im Sozialprojekt „VinziRast am Land“ in Mayerling einen dauerhaften Wohnplatz
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Dabei setzt der Verein auf Gemeinschaft und sinnvolle Beschäftigung
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Das ehemalige Haubenlokal wurde umgestaltet
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Bruno Öllinger hat früher als Tischler ein eigenes Unternehmen geführt
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Im eigenen Gewächshaus wird Gemüse angepflanzt
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Wanderer können sich bei „VinziRast am Land“ künftig eine Jause abholen
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Die Bewohnerinnen und Bewohner können sich auch handwerklich verwirklichen

Weitere Unterstützung gesucht

„Kernelement des Ganzen ist das gemeinsame Tun“, erzählt Michael Schmid, Leiter der Landwirtschaft bei "VinziRast am Land“ in Mayerling. „Auch das Erleben und Beobachten, was in der Natur passiert, schafft neue Perspektiven“, so Schmid. Die Arbeit – und auch der Verkauf von frischem Obst und Gemüse – bringe vielen Menschen Bestätigung und einen neuen Sinn.

Neben einem großen Gewächshaus, in dem derzeit gerade groß angepflanzt wird, zählt auch ein Hühnerstall zum Betrieb. 60 bis 80 frische Eier liefern die Tiere dort pro Tag. Die Eier können – so wie frisches Obst und Gemüse – direkt bei „VinziRast am Land“ gekauft werden.

Mit „VinziRast am Land“ ist ein Ort entstanden, der nicht nur ein Dach über dem Kopf gibt, sondern auch wieder Boden unter den Füßen. Längst vergessene Fähigkeiten sollen wiederentdeckt werden. Die Gemeinschaft bietet dabei Halt. Begleitet wird dieser Prozess von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für das Projekt wird laufend weitere Unterstützung gesucht. Auch Spenden werden dringend gebraucht.