Laut Feuerwehrangaben irrte der Biber entlang eines Wildschutzzaunes neben der Mattersburger Schnellstraße (S4) umher. Die Amtstierärztin aus Wiener Neustadt, Barbara Srna, entdeckte den Nager und ersuchte das Magistrat um Unterstützung. Nach Rücksprache mit dem Landesbiberbeauftragten der Abteilung Naturschutz des Amtes wurde entschieden, dass das Tier schonend eingefangen und im Waldgebiet in der Nähe eines Teiches umgesiedelt werden soll.
Das verschreckte Tier war beim Eintreffen der Einsatzkräfte ganz ruhig. Man konnte ohne Probleme bis zwei Meter an das Tier heran, teilte die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt mit. „Die Mülltonne wurde in Stellung gebracht. Mit Decken wurde ein Korridor zur Mülltonne geschaffen. Das scheinbar schon geschwächte Tier freute sich sichtlich über den dunklen Rückzugsort und begab sich fast von alleine in die Mülltonne“, schilderte diese in einer Aussendung.
Biber hätte Rettungsboxen zerbissen
Als der Riesennager in die Tonne kletterte, wurde diese geschlossen und sofort aufgestellt. Der Biber wurde in sicherer Entfernung zu bewohntem Gebiet in die Freiheit entlassen. Im Einsatz standen zwei Fahrzeuge mit acht Mitgliedern für etwas mehr als eine Stunde.
„Das schonende Einfangen eines Bibers ist so eine Sache für sich. Biber sind starke Tiere. Sie können bis 1,3 Meter lang werden und ein Gewicht von mehr als 30 Kilogramm erreichen. Ein Biss von einem Biber kann an der falschen Stelle fatal für die Einsatzkräfte enden“, erläuterte Branddirektor Christian Pfeiffer.
Eine Mülltonne sei mitgenommen worden, weil der Nager die Tierrettungsbox der Helfer „sofort zerlegt“ hätte. „Diese kraftvollen Tiere lassen sich von Boxen, die nur mit Scharnieren zusammengehalten werden, nicht beeindrucken“, so Pfeiffer.