Chronik

Verfahren gegen Musikschullehrer eingestellt

Nach Bekanntwerden der schweren Vorwürfe gegen Musikschuldirektoren und -lehrer in Niederösterreich ist das Strafverfahren gegen einen der Beschuldigten eingestellt worden. Der Mann hatte wegen der Anschuldigungen seinen Job verloren.

Es waren schwerwiegende Vorwürfe, mit denen der Musikschullehrer im Dezember konfrontiert worden war. Ihm waren sexueller Missbrauch Unmündiger, sexuelle Belästigung und der Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses angelastet. Die Übergriffe hätten zwischen 1996 und dem 23. Dezember 2022 stattgefunden, hatte es damals geheißen.

Jetzt wurde das Verfahren eingestellt, wie die Staatsanwaltschaft Korneuburg gegenüber noe.ORF.at bestätigte. In der Erklärung, die Johannes Bügler, dem Anwalt des Musikschullehrers, zugestellt wurde, heißt es unter anderem: „Tatverwirklichung jeweils nicht erweislich, keine der vernommenen Personen konnte Angaben über sexuelle Übergriffe durch den Beschuldigten machen.“

Entlassener Lehrer will in Beruf zurückkehren

Über die Einstellung des Verfahrens sei sein Mandant sehr froh, sagte der Anwalt im Gespräch mit noe.ORF.at: „Das ist keine Einstellung im Zweifel. Diese Einstellung führt aus, dass es erwiesen ist, dass keinerlei Übergriffe stattgefunden haben.“

Sein Mandant habe von Anfang an seine Unschuld beteuert, so Bügler. Bereits im Jänner hatte er die Musikschule auf Wiedereinstellung geklagt – mehr dazu in Musikschulen: Entlassener Lehrer klagt Gemeinde (noe.ORF.at; 12.1.2023). Außerdem hatte der Musikschullehrer von Mobbing gegen seine Person gesprochen: „Hintergrund der Vorwürfe dürfte die Agitation von diversen Kollegen meines Mandanten gewesen sein, von manchen dieser Kollegen hat man sich auch schon seitens der Musikschule getrennt“, sagte Bügler.

Der Musikschullehrer ziehe nun weitere rechtliche Schritte in Betracht: „Mein Mandat hat angekündigt, alle belangen zu wollen, die ihn belastet haben“, so Bügler. In seinen Beruf will er aber nach wie vor zurückkehren.