Tagebuch aus dem Jahr 1921
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Kultur

Landesarchiv sucht alte Tagebücher

Tagebücher können wahre historische Schätze darstellen. Aus diesem Grund ruft das niederösterreichische Landesarchiv auf, alte Tagebücher vorangegangener Generationen für wissenschaftliche Zwecke zu spenden.

„Tagebücher sind wertvolle Andenken an die Vorfahren, aber auch eine enorm wichtige historische Quelle“, betont das Landesarchiv und sucht daher Tagebücher aus Privatbesitz. Als „Weltgeschichte im Kleinen“ verstehen die Expertinnen und Experten die Einträge vorheriger Generationen, die es als verschriftlichte Erinnerungen zu bewahren gilt.

Wer Tagebücher zur Verfügung stellt, diene damit der historischen Forschung, heißt es vonseiten des Landesarchivs. Im Gegenzug bietet das Archiv den Spenderinnen und Spendern dafür eine professionelle Aufbewahrung sowie die Digitalisierung der Einträge an.

Tagebücher werden kostenlos digitalisiert

Die Tagebücher und autobiografischen Aufzeichnungen sollten älter als 50 Jahre sein, so die Voraussetzung. „Vielleicht interessiert sich die jüngere Generation nicht für diese Tagebücher bzw. fehlt es auch an Wissen und Möglichkeiten, diese historische Quelle richtig aufzubewahren. Wir bieten hier gerne unsere Dienste an und archivieren die Erinnerung an die Vorfahren in unseren Depots“, so Archivdirektor Roman Zehetmayer.

Dem niederösterreichischen Landesarchiv können die Schriften entweder als Schenkung oder als Leihgabe übergeben werden. Im zweiten Fall bleibt der Spender bzw. die Spenderin Eigentümer bzw. Eigentümerin der Aufzeichnungen. Das Landesarchiv betont, „dass die Datenschutzbestimmungen penibel eingehalten werden“. Zudem bietet das niederösterreichische Landesarchiv dem Überbringer des Tagebuchs ein kostenloses Digitalisat an.

Digitalisierung auch ohne Schenkung möglich

Somit kann man das Tagebuch auch kostenlos digitalisieren lassen, selbst wenn man es noch nicht aus der Hand geben will. Nach der Digitalisierung, so heißt es, könne man die handschriftlichen Aufzeichnungen wieder mit nach Hause nehmen, um sie dort aufzubewahren.

In jedem Fall hofft man auf zahlreiche Spenden. „Tagebücher sind Schätze der Erinnerung, die das Leben, die Gedanken oder auch die Gefühle des Verfassers gleichsam bewahren und somit ein wesentlicher Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses unserer Gesellschaft sind“, so der für Archive zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).