Denk war Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991–1997), des nitsch museums (2004–2007) und der Susanne Wenger Foundation Museumsgalerie Krems. „Obwohl er einen Großteil seines Arbeitslebens als Museumsdirektor und Ausstellungsmacher verbringt, war ihm seine eigene Malerei, sich künstlerisch auszudrücken und so mit der Welt und seinem Gegenüber zu kommunizieren eine wirkliche Herzensangelegenheit“, hieß es in der Aussendung.
Oft werde Denks Malerei mit den Begriffen verschiedener Stilrichtungen wie dem abstrakten Expressionismus, der Farbfeldmalerei und des Tachismus zugeordnet, weil er teilweise auf Maltechniken des Schüttbildes und des Action Painting zurückgriff.
Trauer über den Tod Denks
Mit Denk sei „ein großer niederösterreichischer Künstler, bedeutender Kurator und Kulturmanager von uns gegangen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Sie erinnerte an „eine bemerkenswerte, vielseitige und tiefgründige Künstlerpersönlichkeit“. Denks Offenheit und Neugier hätten ihn zu Forschungs- und Studienreisen in die Welt hinausgeführt und zu unzähligen Kooperationen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern inspiriert.
Am Freitagabend findet eine Gedenkfeier im Zuge der Eröffnung der Ausstellung „Neue Malereien 1919–2023 aus den Homelands“ in der Alten Schmiede in Schönberg am Kamp (Bezirk Krems) statt.
Die Kunst verliere eine Persönlichkeit, die Krems und das Land Niederösterreich „besonders für avantgardistische Kunst“ geöffnet habe, betonte Florian Steininger, Direktor der Kunsthalle Krems. „Die Kunstmeile Krems verneigt sich vor Wolfgang Denk. Ihm gebührt großer Dank, dass er mit seiner Neugierde, Weltoffenheit und intensiven Arbeit die Kunsthalle Krems ins Leben rief“, sagte Julia Flunger-Schulz, Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems.
Denk sei „ein Querdenker und Aufbereiter“ gewesen. „Er spielte eine identitätsstiftende Rolle in der niederösterreichischen Kunst- und Kulturszene“, erklärte Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.
Denk sei „einer der wichtigsten Freunde und Wegbegleiter von Hermann Nitsch“ gewesen, erinnerte Michael Karrer, künstlerischer Leiter des nitsch museums. Der vor knapp einem Jahr verstorbene Künstler habe stets betont, dass es das Haus in Mistelbach „ohne Wolfgang Denk nicht geben würde“. Auch Rita Nitsch gab ihrer Trauer Ausdruck: Denks vielfältiges Bemühen um die Kunst in Österreich sei von unschätzbarem Wert. „Trotz seiner großen Leistungen blieb er stets bescheiden.“
Auf der Suche nach einer neuen Sprache der Kunst
Denk wurde am 17. September 1947 in Seitenstetten geboren und wuchs in St. Valentin (beide Bezirk Amstetten) auf. Nach der Matura in Linz absolvierte er von 1964 bis 1967 in den Steyr-Werken eine Ausbildung zum Modelltischler. Zeitgleich begann er künstlerisch zu arbeiten und gründete nach seiner Ausbildung die Galerie Pfarrgasse in Steyr. Auf zahlreichen Reisen sammelte er „eine Fülle von Erfahrungen, die zur Inspirationsquelle für seine eigene Kunst und die Art, über Kunst zu denken, werden“, hieß es.
Ab 1995 lebte und arbeitete Denk in Zöbing, einer Katastralgemeinde von Langenlois (Bezirk Krems). Ein schwerer Unfall 2011 und eineinhalb Jahre Krankenhausaufenthalt wurden zur physischen und psychischen Herausforderung. Als Künstler machte er einen Neubeginn und entwickelte eine neue abstrakte Bildsprache, die sich ab 2019 zum „DENK ART-Vokabularium“ verdichtete.
Entwickelt wurde die Plasticolorotype-Technik – „ein Weg, in unregelmäßigen Reihen sternförmige Grundelemente zu variieren, welche seine neue Position in der Malerei bestimmt“. Im Jahr 2021 gab es Einzelausstellungen im NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst und in der Galerie-halle Linz sowie 2022 im forumschlosswolkersdorf (Bezirk Mistelbach) und in der Blaugelben Viertelsgalerie St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten).