In den Schreiben im Namen der Blauen werde die im Arbeitsübereinkommen von ÖVP und FPÖ vereinbarte Wirtshausprämie verunglimpft. „Rechtliche Schritte sind in Ausarbeitung“, so Landesparteisekretär Alexander Murlasits in einer Aussendung vom Dienstag. „Die Landes-FPÖ wird mit aller Härte gegen derartige Verunglimpfungs- und Silbersteinmethoden vorgehen“, kündigte er an. Die Briefe seien unter anderem in Wirtshäusern in Lilienfeld und im Weinviertel angekommen, so Murlasits.
Die Verfasser verwenden den Angaben zufolge bei den Fake-Briefen die Adressen von Gastronomen und das Logo der FPÖ Niederösterreich. Als Absender ist die Anschrift der freiheitlichen Landesgeschäftsstelle in St. Pölten angegeben. In einem der Schreiben wurde ein anonymer Besuch durch einen Mitarbeiter einer vermeintlich neu geschaffenen „Abteilung zur Förderung der patriotischen Esskultur“ angekündigt.

Pulker: „Traurig, dass viele es ernst nehmen“
Als Kriterium zur Beurteilung, ob der Betrieb für die Wirtshausprämie geeignet sei, wird u. a. eine „Panierquote“ angeführt. Ebenfalls werde in den Briefen die Empfehlung ausgesprochen, „Gabalier-Fleischlaberl“ oder „Andreas-Hofer-Schnitzel“ auf die Kinderspeisekarte zu setzen. „Nicht heimatverbundene Wirtshäuser werden in einem öffentlich einsehbaren Online-Register zur Warnung für Gäste als unpatriotisch ausgewiesen“, wird in den Fake-Schreiben angekündigt.
Auf Nachfrage von noe.ORF.at bestätigt Gastronomieobmann Mario Pulker, dass einige Wirtshäuser in Niederösterreich diese Schreiben bekommen und sich an die Sparte Gastronomie gewandt hätten. „Es ist traurig, wie viele Wirtinnen und Wirte tatsächlich glauben, dass diese Briefe von der FPÖ stammen und auch wirklich ernst gemeint sind“, so Pulker.