Grafik Planung neue Donaubrücke Mauthausen Ennsdorf
Land Niederösterreich
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Verkehr

Donaubrücke: UVP-Unterlagen veröffentlicht

Das UVP-Verfahren rund um die geplante neue Donaubrücke bei Mauthausen hat die Phase der öffentlichen Auflage erreicht. Die Projektunterlagen liegen in den benachbarten Gemeinden zur Einsichtnahme und für Stellungnahmen auf.

Die neue Donaubrücke und Vorlandbrücke soll etwa 700 Meter stromabwärts der bestehenden als Verbindung der oberösterreichischen B3 und der B123 in Niederösterreich mit zwei Fahrstreifen sowie einem Geh- und Radweg errichtet werden. Zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde das Projekt im Juli 2022 eingereicht. Die Gesamtkostenschätzung belief sich damals auf 168 Millionen Euro. 55 Prozent des Investments übernimmt das Land Oberösterreich, 45 Prozent das Land Niederösterreich – mehr dazu in Projekt Donaubrücke zur UVP eingereicht (noe.ORF.at; 8.7.2022).

Von Donnerstag bis inklusive 30. Mai werden die Projektunterlagen in den Gemeinden Mauthausen (Bezirk Perg, Oberösterreich), Ennsdorf und St. Pantaleon-Erla (beide Bezirk Amstetten, Niederösterreich) öffentlich aufgelegt. Zusätzlich können sie bei den zuständigen Behörden in Niederösterreich und Oberösterreich, also den Ämtern der jeweiligen Landesregierungen, eingesehen werden. „Jene, die in ihren Rechten berührt werden, können eine Stellungnahme abgeben. Diese Stellungnahmen werden dann im Zuge des UVP-Verfahrens bearbeitet“, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung beider Landesregierungen.

Die Donaubrücke Mauthausen. Blick von Ennsdorf Richtung Mauthausen.
Team Fotokerschi/Werner Kerschbaummayr
Die neue Donaubrücke soll 700 Meter von der alten entfernt entstehen

Landeshauptleute: „Lebensader mit Mehrwert“

Die politisch Verantwortlichen betonten darin einmal mehr die Bedeutung der Brücke. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach von einer „Lebensader für die Menschen der Region“, die die Lebensqualität für tausende Pendlerinnen und Pendler verbessere und „Grundlage für Wertschöpfung, Standortqualität und Arbeitsplätze“ sei.

Ihr oberösterreichischer Amtskollege und ÖVP-Parteifreund, Thomas Stelzer, äußerte sich ähnlich. Ein gut ausgebautes Straßennetz sei für ein Flächenbundesland wie Oberösterreich besonders wichtig: „Für die zahlreichen Unternehmen im Bezirk Perg und den benachbarten Gemeinden in Niederösterreich, vor allem aber für die Menschen in der Region, wird diese neue Brücke einen entscheidenden Mehrwert bringen.“

Unterstützung auch von FPÖ-Regierungspartnern

Hinter dem Projekt standen laut Aussendung auch die jeweiligen freiheitlichen Politiker, die nunmehr in beiden Bundesländer für Mobilitätsthemen zuständig sind. Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) begrüßte gleichzeitig das UVP-Verfahren, das sicherstelle, „dass dieses Bauwerk für die Region umweltverträglich ist“. Sein oberösterreichischer Ressort- und Parteikollege Günther Steinkellner betonte die Bedeutung eines raschen Projektfortschritts, „um die dynamische Wirtschaftsregion Perg-Amstetten bestmöglich für die Zukunft zu rüsten“.

Kritik an dem Projekt hatte es im Vorfeld aus der Gemeinde Ennsdorf gegeben. Dort gibt es seit Jahren eine Bürgerinitiative, die die Pläne bekämpft. Bürgermeister Daniel Lachmayr (SPÖ) hatte bereits zu Beginn des UVP-Verfahrens eine Zunahme der Verkehrsbelastung befürchtet. Man sei nicht gegen die neue Donaubrücke an sich, sondern nur gegen die geplante Verkehrsführung durch den Ort, wurde damals betont.

Mit dem Bau der Brücke soll Ende 2024 begonnen werden, damit hält der Zeitplan, der zu Beginn des UVP-Verfahrens kommuniziert wurde. „Bis dahin werden die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen und die Bauvorbereitung abgewickelt“, heißt es in der Aussendung. 2027 soll die neue Brücke fertig sein. Dann wird damit begonnen, die bestehende Brücke umfangreich zu sanieren.