gesundheit

Situation in Spitälern weiter angespannt

200 Stellen sind in Niederösterreichs Spitälern und Pflegezentren derzeit unbesetzt. Die Personalsituation sei an bestimmten Standorten und zu bestimmten Zeiten angespannt, heißt es von der Gewerkschaft. Gleichzeitig gibt es so viel Personal wie noch nie.

Wegen Personalmangel sind laut Landesgesundheitsagentur (LGA) 248 von 7.614 Betten gesperrt, das entspricht 3,26 Prozent der Kapazitäten. „Sowohl der Betrieb als auch die Notfallversorgung sind in den NÖ Kliniken gesichert“, wurde von der LGA betont. Besonders an einzelnen Standorten sowie zu bestimmten Tageszeiten sei die Situation herausfordernd, sagte Gottfried Feiertag von der Gesundheitsgewerkschaft in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD).

„Wir müssen ständig daran arbeiten, entsprechendes Personal zu bekommen“, so Feiertag. Gleichzeitig verzeichnet die LGA mit 22.500 Menschen so viel Personal wie noch nie. Dass die Personalsituation dennoch als angespannt gilt, sei laut LGA einerseits auf den großen Leistungsumfang zurückzuführen und andererseits auf eine hohe Teilzeitquote von über 50 Prozent sowie auf das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz.

Ärztekammer fordert Besetzung aller Ausbildungsstellen

„Dieser Trend zur Teilzeit wird nicht nur im Gesundheitswesen, sondern in vielen Branchen immer deutlicher spürbar und löst weiteren Personalbedarf aus. Zudem mussten planbare Operationen, die während der Pandemie nicht stattfinden konnten, nachgeholt werden. Ebenso von wesentlicher Bedeutung sind standortspezifische Unterschiede im Personalbedarf“, schreibt die LGA in einer Stellungnahme an noe.ORF.at. Derzeit seien 200 Stellen unbesetzt.

Einige Mitarbeitende hätten aber auch den Beruf gewechselt, weil die schon vorher hohe Arbeitsbelastung durch die Pandemie noch gestiegen sei, sagt Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer Niederösterreich. Der Personalmangel betreffe nicht nur ärztliches und Pflegepersonal, sondern auch Hilfsdienste, vor allem im OP-Bereich. Von der LGA fordere er, „dass sämtliche offene Ausbildungsstellen in den niederösterreichischen Krankenhäusern besetzt werden.“