Schauplatz der Bluttat in Pielach
ORF/Thomas Koppensteiner
ORF/Thomas Koppensteiner
Chronik

Bluttat Pielach: Beschuldigter in U-Haft

Nach der Bluttat vom Donnerstag in Pielach bei Melk ist über den 42-jährigen Beschuldigten Untersuchungshaft verhängt worden. Er soll den 62-jährigen Partner seiner Mutter erschossen haben. Das Opfer wurde am Kopf getroffen, wie nun bekannt wurde.

Eingeholt werden ein toxikologisches sowie ein psychiatrisches Gutachten, sagte Leopold Bien, der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, am Montag zur Austria Presse Agentur (APA). Das toxikologische Gutachten wurde bereits veranlasst. Noch nicht beantragt wurde die psychiatrische Expertise, dieser Schritt soll aber folgen, so Bien.

Wohl nicht eingeholt wird dem Sprecher zufolge indes ein vorläufiges Obduktionsergebnis. Die Gründe: Der Beschuldigte sei geständig und habe sich selbst dahingehend verantwortet, dass der Lebensgefährte seiner Mutter einen Kopfschuss erlitten habe. Bis zum Vorliegen des endgültigen Resultats der Autopsie werde es mehrere Wochen dauern, betonte Bien.

Beschuldigter soll Waffe illegal besessen haben

Nach den bisherigen Ermittlungen sei davon auszugehen, dass eine bereits sichergestellte Faustfeuerwaffe bei der Tat verwendet wurde. Diese hatte der 42-Jährige illegal besessen.

Schauplatz der Bluttat war am Donnerstag ein Einfamilienhaus in der Melker Katastralgemeinde Pielach. Die Polizei wurde gegen 19.00 Uhr von der Mutter des Beschuldigten per Notruf zu dem Objekt alarmiert. Beamte brachten den 62-Jährigen aus dem Erdgeschoß des Hauses und übergaben ihn den Rettungskräften. Der Mann erlag allerdings noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen.

Der 42-Jährige verschanzte sich indes am Dachboden des Gebäudes. Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten, den Beschuldigten zum Aufgeben zu bewegen. Laut Polizei hat der Mann noch während dieser Verhandlungsphase plötzlich mehrmals auf Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra gefeuert. In der Folge hätten die Beamten Schüsse in Richtung des 42-Jährigen abgegeben – „aus offensichtlicher Notwehr“, wie von der Exekutive betont wurde. Ermittelt wird gegen den Verdächtigen laut Staatsanwaltschaft wegen mehrerer Sachverhalte: konkret wegen Mordes, Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchten Mordes.

Motiv ist weiterhin unklar

Der letztlich festgenommene Beschuldigte dürfte einen Streifschuss im Brustbereich erlitten haben und auch an der rechten Hand getroffen worden sein. Mit leichten Verletzungen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.

Zu einem möglichen Motiv habe sich der Verdächtige zwar geäußert, es sei aber rational nicht nachvollziehbar, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft es formulierte. Unter anderem deshalb brauche es auch ein psychiatrisches Gutachten, sagte Leopold Bien.