Fleischersatzprodukte seien teuer wie nie, sagt der Sprecher der Initiative aus Alt-Nagelberg (Bezirk Gmünd), Sebastian Bohrn Mena. Man habe in mehreren Supermärkten unterschiedlicher Ketten Preisvergleiche durchgeführt und im Durchschnitt immer die gleichen Ergebnisse erhalten, so der Unternehmensberater, Autor und Aktivist.
Er nennt konkrete Beispiele: „Eine vegane Tiefkühlpizza kostete 15 Euro, die billigste Salami-Pizza dagegen nur 8 Euro, das sind 90 Prozent mehr. Ein veganer Ersatz für ein Hühnerfilet war mit 22 Euro angeschrieben, das billigste Hühnerfilet um 10 Euro, also 120 Prozent Preisunterschied. Und am stärksten merkte man das bei den Frankfurterwürsteln: Das Fleischwürstel kostete 6 Euro, das vegane Produkt 23 Euro, also sogar 280 Prozent mehr. Das ist unserer Meinung nach Wucher, denn die Zutaten sind billig und es werden weniger Rohstoffe eingesetzt.“
„Bereicherung“ vs. „teure Entwicklung“
Bei veganen „Würsteln“ etwa würden nur Weizengluten oder Erbsenpulver, Rapsöl, Sojaeiweiß, Salz, Gewürze, Verdickungsmittel und Farbstoffe verwendet. Bohrn Mena kann die hohen Preise deswegen nicht nachvollziehen: „Die Produktionskosten können nicht diesen extremen Unterschied ausmachen.“
Er kritisiert vor allem den Handel, der sich auf dem Rücken der Konsumentinnen und Konsumenten bereichere, so Bohrn Mena. Die Initiative „oekoreich“ empfiehlt den Konsum von tierfreundlichen Produkten aus heimischen Rohstoffen, saisonal und regional, so Sebastian Bohrn Mena. Vertreter von Handelsketten wie auch Produzenten weisen die Kritik des „Wuchers“ zurück. Die Entwicklung von Fleischersatzprodukten sei langwierig und teuer und nicht so stark nachgefragt, was sich auf den Preis auswirke, heißt es einhellig.