Tribüne SV Stripfing
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Sport

Erneut keine Bundesliga-Lizenz für Stripfing

Der „Dorfclub“ SV Stripfing muss den Traum vom Aufstieg in die zweite Fußball-Liga wohl zumindest um ein weiteres Jahr verschieben. Die Bundesliga hat dem Regionalliga-Tabellenführer die Lizenz für die kommende Saison verweigert.

Während die Wiener Austria aufatmen und sich über die Erteilung der Lizenz doch noch freuen darf, muss im Weinviertel weiterhin um die sportliche Zukunft gezittert werden. Mängel im sportlichen und infrastrukturellen Bereich wurden vom Verein nach wie vor nicht ausreichend behoben. Daher wurde der Protest von der Bundesliga abgewiesen und die Lizenz auch in zweiter Instanz nicht erteilt.

Fünf Runden vor Saisonende führt Stripfing die Tabelle der Regionalliga Ost an, Verfolger Elektra Wien verzichtet freiwillig auf einen Aufstieg. Es wäre aus sportlicher Sicht also alles bereit für den nächsten Schritt des kleinen Clubs aus der 300-Einwohner-Gemeinde. Für die Lizenzkriterien entscheidend ist aber nicht nur der Zustand der ersten Mannschaft, sondern jener des gesamten Vereins.

Zu wenig Nachwuchsmannschaften als Kritikpunkt

Um in der zweiten Liga spielen zu dürfen, muss ein Verein mindestens acht Nachwuchsmannschaften (davon maximal vier als Spielgemeinschaft) führen. Stripfing dürfte zwar die Gesamtanzahl erfüllen, hat aber sechs Spielgemeinschaften. „Der Verein konnte die Kriterien nicht erfüllen und deshalb ist die Zulassung verweigert worden“, bestätigt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

Eingang SV Stripfing
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Die Tür zur zweiten Fußball-Liga dürfte sich für den kleinen SV Stripfing in diesem Jahr doch noch nicht öffnen

Die Infrastruktur ist ebenfalls mangelhaft. Die Tribüne muss ebenso erneuert werden wie das Kantinengebäude. Am Gelände in Stripfing sind bisher aber noch keine wesentlichen Baufortschritte zu sehen. Bis zur Sanierung der Anlage wurde der Platz des FAC Wien in Floridsdorf als Ersatz-Heimspielort genannt.

Der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga ist abgeschlossen. Stripfing kann innerhalb von acht Tagen Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einbringen. Noch ist offen, ob der Club diesen Weg gehen und erneut um die Teilnahme an der zweiten Liga kämpfen wird. Sollte Stripfing in der Regionalliga bleiben, werden in der zweiten Liga statt drei nur zwei Vereine absteigen müssen.