Chronik

Frau übergab Betrügerinnen 100.000 Euro

Eine 86-jährige Pensionistin aus Baden ist Opfer von Betrügerinnen geworden. Sie hatten von der Frau eine Kaution gefordert, damit die Tochter nach einem Unfall nicht ins Gefängnis müsse. Die 86-Jährige übergab Schmuck, Münzen und Geld im Wert von 100.000 Euro.

Die 86-Jährige wurde am Mittwoch gegen 12.00 Uhr angerufen. Eine weinerliche und verzweifelte Frauenstimme soll sich als ihre Tochter ausgegeben und vorgespielt haben, dass sie einen Unfall verursacht habe, bei dem jemand gestorben sei, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung. Anschließend soll eine andere Frau das Telefonat übernommen, sich als Staatsanwältin ausgegeben und eine hohe Kaution gefordert haben, andernfalls müsse die Tochter ins Gefängnis.

Nach Angaben der Polizei fuhr die Seniorin daraufhin mit dem Taxi zu ihrer Hausbank, um Sparbücher aufzulösen. Am Abend soll eine Betrügerin, die sich erneut als Staatsanwältin ausgab, zur Wohnadresse der Frau im Badener Stadtgebiet gekommen sein und Schmuck, Münzen und Bargeld im Wert von rund 100.000 Euro abgeholt haben.

Betrügerin gab sich beim Abholen als Staatsanwältin aus

Die Betrügerin wurde vom Opfer als ca. 30- bis 33-jährige Frau beschrieben, dürfte ca. 160 Zentimeter groß und etwas mollig sein und kurze, schwarze Haare tragen. Laut Personenbeschreibung der Polizei hatte sie einen dunklen Teint und war um die Augen stark geschminkt. Sie soll eine schwarze FFP2-Maske, einen dunkelblauen Mantel und eine dunkle Hose getragen haben. Die Polizei bittet um Hinweise an das Landeskriminalamt (Telefonnummer: 059133/30 3333) oder an die Polizeiinspektion Baden (059133/3300). Angaben können auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, wird betont.

Die Landespolizeidirektion Niederösterreich warnt einmal mehr vor dieser Betrugsmasche und rät dazu, sich am Telefon nicht auf derartige Gespräche einzulassen, sofort aufzulegen und anschließend die vermeintlich betroffene Person – in dem Fall in Baden die Tochter – oder andere Angehörige zu kontaktieren. Ebenso wird betont, dass die Polizei oder die Staatsanwaltschaft niemals am Telefon Geldbeträge fordert. Geld oder Wertgegenstände sollten zudem nie an unbekannte Personen übergeben werden, auch wenn diese behaupten, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter von Behörden zu sein. Verdächtige Vorfälle können der nächsten Polizeidienststelle unter der Telefonnummer 059133 gemeldet werden.