Bildung

Für Tausende beginnt morgen die Matura

Am Dienstag beginnt die heiße Phase der heurigen Reifeprüfungssaison: Mit den Klausuren in Latein und Griechisch startet die Zentralmatura. Insgesamt treten in Niederösterreich etwa 7.440 Maturantinnen und Maturanten an.

Von den etwa 7.440 Schülerinnen und Schülern in Niederösterreich absolvieren 3.510 ihre Prüfungen an einer allgemeinbildenden Höheren Schule (AHS), 3.930 hingegen an einer berufsbildenden höheren Schulen (BHS). Der Anteil niederösterreichischer Maturantinnen und Maturanten beträgt etwa 18 Prozent.

Denn österreichweit zählt das Bildungsministerium an AHS und BHS ca. 41.800 Maturantinnen und Maturanten. Die meisten CoV-bedingten Erleichterungen der letzten Jahre gelten heuer nicht mehr – mit der Einberechnung der Jahres- in die Maturanote bleibt aber die wohl wichtigste Änderung erhalten.

Der Maturaplan

3. Mai: Mathematik
5. Mai: Deutsch
8. Mai: Spanisch, Ungarisch, Slowenisch, Kroatisch
9. Mai: Englisch
10. Mai Französisch
11. Mai: Italienisch

Eine Stunde kürzer, keine Ersatztermine

Anders als im Vorjahr ist heuer kein negativer CoV-Test bzw. Genesungsnachweis für eine Prüfungsteilnahme nötig. Umgekehrt sind aber auch einige im Zuge der Pandemie eingeführte Erleichterungen weggefallen. Unter anderem wird die Arbeitszeit nicht mehr um eine Stunde verlängert, auch Ersatztermine bei Verhinderung am eigentlichen Maturatermin werden nicht mehr angeboten. Bei der mündlichen Matura können außerdem die Themenbereiche an den AHS nicht mehr gekürzt werden.

Ins Dauerrecht übernommen wurde hingegen die Einrechnung der Zeugnisnote der letzten Klasse, was Schüler mit einem Befriedigend oder einer besseren Note im Jahreszeugnis weitgehend vor einem Durchfallen bei der Reifeprüfung schützt.

Die Maturanote in einem Fach setzt sich nämlich zu gleichen Teilen aus der Klausurnote und der Jahresnote der Abschlussklasse zusammen. Steht man dann genau zwischen zwei Noten, „sticht“ die Klausurnote. Ausnahme: Werden bei der Matura weniger als 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht, setzt es unabhängig von der Jahresnote automatisch einen Fünfer.

Bei einem „Nicht genügend“ muss man zur Kompensationsprüfung antreten. Bei dieser (mündlichen) Prüfung können sich Schüler negative schriftliche Maturanoten ausbessern. Sie findet (je nach Fach) am 31. Mai oder 1. Juni statt. An die schriftliche Matura fügt sich dann ab Ende Mai die mündliche Reifeprüfung. Auch bei ihr werden die Zeugnisnoten in die Maturanote einbezogen.

Dass sich die Maturantinnen und Maturanten wegen der Einrechnung der Jahresnote stärker darum bemühen würden, mindestens einen Dreier im Zeugnis zu erreichen, konnte AHS-Direktorensprecherin Isabella Zins, Direktorin des BORG Mistelbach, in den vergangenen Jahren nicht beobachten.

Einrechnung der Jahresnote kann auch Nachteil werden

Während sich bei der schriftlichen Matura die Einrechnung der Jahresnote aus Sicht der Direktorinnen und Direktoren durchaus bewährt hat, wird sie von den AHS-Direktoren bei den mündlichen Prüfungen skeptisch gesehen, „weil wir sie nicht für notwendig und sinnvoll befinden“. Immerhin könne man in der Regel bei der mündlichen Prüfung nämlich ohnehin ein Fach wählen, für das man sich besonders interessiert.

Mit etwas Pech könne die Einrechnung sogar ein Nachteil sein, weil man die Fächer für die „Mündliche“ zu einem Zeitpunkt wählen muss, wo man seine Jahresnote noch nicht kennt. Zins berichtet von einem Fall, in dem ein Maturant zwar eine hervorragende mündliche Matura abgelegt hat, es wegen eines „Befriedigend“ im Jahreszeugnis dann aber doch nur für einen Zweier reichte.