Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat
Privat
Chronik

Tornado hinterlässt Bild der Verwüstung

Ein Tornado ist am Samstag durch die Ortschaft Oberfladnitz (Bezirk Horn) gezogen. Mehrere Hausdächer und landwirtschaftliche Gebäude wurden dadurch abgedeckt. Die Feuerwehr musste die Gebäude notdürftig sichern.

„Die Bäume haben sich gebogen, und alles ist herumgeflogen“, schildert Bewohnerin Elisabeth Hirsch. Gegen 14.00 Uhr sei es plötzlich finster geworden und der Sturm aufgezogen. Den Tornado selbst sah Hirsch, die auch Vizebürgermeisterin der Gemeinde Weitersfeld ist, nicht. Nach gerade einmal zwei, drei Minuten sei alles vorbei gewesen, allerdings blieb ein Bild der Verwüstung.

Als Hirsch in ihren Hof blickte, sah sie, dass von den Nebengebäuden Dachziegel abgetragen waren. Und plötzlich hörte sie auch ihre Nachbarin schreien. „Die hat es schlimm getroffen“, sagt Hirsch, denn von den beiden Nachbarn wurden auch das halbe Wohnhausdach sowie Stallungen abgedeckt, „Dachziegel haben Fenster eingeschossen“.

20 Meter breite Schneise

Der Tornado dürfte von den Feldern in die kleine Katastralgemeinde gezogen sein und eine etwa 20 Meter breite Schneise gezogen haben. Verletzt wurde laut Gemeinde niemand. Nur 70 Meter von den betroffenen Häusern entfernt wurde laut Hirsch an einer privaten Wetterstation nur ganz schwacher Wind gemessen.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat
Innerhalb weniger Minuten waren in Oberfladnitz mehrere Gebäude abgedeckt
Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat
Teilweise hinterließ der Tornado ein Bild der Verwüstung
Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat
Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat
Tornado Oberfladnitz Feuerwehr
Privat

Die örtliche Feuerwehr half den Betroffenen, die Dächer notdürftig abzudichten, berichteten auch die „NÖN“. Von Schäden in anderen umliegenden Ortschaften ist laut Bürgermeister Reinhard Nowak (ÖVP) nichts bekannt. Oberfladnitz ist ein kleiner Ort mit etwa 45 Häusern bzw. 70 Bewohnern und Bewohnerinnen.

Tote und Verletzte nach Tornado

Dass ein Tornado auch weitaus schlimmere Schäden anrichten kann, zeigte sich im Juni 2021. Bei einem Unwetter im Südosten Tschechiens an der Grenze zu Niederösterreich kamen damals mehrere Menschen ums Leben, viele wurden verletzt. Besonders hart traf es Moravska Nova Ves, 20 Kilometer hinter der niederösterreichischen Grenze. Tennisballgroße Hagelkörner zerstörten unzählige Häuser.

Ausläufer des Unwetters mit faustgroßen Hagelkörnern trafen auch Niederösterreich. Alleine in der Gemeinde Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) beschädigte der Ausläufer eines Tornados in Tschechien fast die Hälfte aller Hausdächer. Mit Planen konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr die beschädigten Dächer vor weiteren Wassereinbrüchen schützen. Die Sanierung zog sich aber über mehr als ein Jahr – mehr dazu in Tornadoschäden noch immer sicht- und spürbar (noe.ORF.at; 4.7.2022).