Im Zentrum des Museums im Pförtnerhäuschen vor dem Herrenhaus in Ternitz steht künftig das nachgestellte Atelier des Künstlers. Gezeigt werden „Schlüsselwerke seines malerischen Schaffens“, heißt es in einer Aussendung der Museums: Neben den auf Silhouetten reduzierten Figuren sind Beispiele seiner New-York-Bilder und Werke aus dem Zyklus „Hommagen“ zu sehen. Hammerstiels Faszination für die westliche US-Pop-Art sowie für die östliche Ikonenmalerei seiner Heimat Serbien prägte sein Werk.
Begleitet werden die Gemälde von Filmen – darunter ein für das Leopold-Museum gestaltetes Porträt. Bei der Museumseröffnung werden permanente Holzschnitt-Installationen auf thematisch zusammengefügten Bildwänden in der Kirche und im Rathaus Ternitz für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Verwendet wurden Original-Druckstöcke aus dem Nachlass Robert Hammerstiels, heißt es in der Aussendung. Das Museum wurde vom Land Niederösterreich, der Wiener Städtischen und der Stadt Ternitz finanziell unterstützt.
Hammerstiel floh 1947 nach Pottschach
Hammerstiel wurde 1933 im serbischen Werschetz als Kind deutscher Auswanderer geboren. Nach einer schweren Kindheit in serbischen Internierungslagern floh er 1947 nach Österreich, wo er in Pottschach, einer Katastralgemeinde von Ternitz, lebte. Neben der Arbeit als Eisengießer im dortigen Stahlwerk studierte er in Wien Kunst. Seine erste Einzelausstellung hatte er 1973 im Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten – mehr zu seinem Leben und Schaffen in Maler Robert Hammerstiel verstorben (noe.ORF.at, 23.11.2020).
Das Leopold Museum widmete Hammerstiel zwei große Personalen, das Wiener Künstlerhaus zeigte eine umfassende Werkschau, in der Albertina war eine Solo-Präsentation zu sehen. Sein öffentlich auffälligstes Werk war das 4.000 Quadratmeter große Gemälde, mit dem er 2007 den Wiener Ringturm verhüllte. Hammerstiel ist Ehrenbürger von Werschetz und Ternitz. Hammerstiels Geburtsstadt Werschetz widmete ihm bereits 2010 ein Museum.