Protest gegen Rewe-Lager
Harald Schorm
Harald Schorm
Wirtschaft

St. Pölten: Widerstand gegen neues REWE-Lager

Pläne für ein neues REWE-Zentrallager in St. Pölten sorgen für Aufregung unter Anrainerinnen und Anrainern. Das Lager würde erhebliche Bodenversiegelung, Lärmbelästigung und Verkehrsprobleme mit sich bringen, kritisiert eine Bürgerinitiative.

Auf einer Fläche von bis zu 20 Hektar soll das neue REWE-Frischelager im St. Pöltner Stadtteil St. Georgen entstehen. Rund 1.000 Lkws würden dann pro Tag rund um den neuen Standort zu- und abfahren – viel zu viel, sagt die Initiative „Bodenschutz St. Pölten“, denn schon jetzt sei die Bundesstraße B20 stark befahren.

Der zusätzliche Verkehr würde alle Kapazitäten sprengen, vor allem zu den Stoßzeiten, ist sich die Sprecherin der Initiative, Romana Drexler, sicher. Zudem würde man fruchtbaren Boden versiegeln und Lärmbelästigung in Kauf nehmen – und das direkt neben dem Areal, auf dem die Stadt den Südsee geplant hat, heißt es.

Die Bürgerinitiative kritisiert darüber hinaus, dass sich die Stadt nicht an das Raumordnungsgesetz halten würde, denn laut Drexler hätten die Gründe, auf denen das Lager entstehen soll, aufgrund des fehlenden Hochwasserschutzes in Grünland rückgewidmet werden müssen. Deshalb will man jetzt einen Initiativantrag im St. Pöltner Gemeinderat einbringen. 1.200 Unterschriften habe man dafür bis dato gesammelt, so Drexler.

Verkehrssituation und Umweltverträglichkeit in Prüfung

Mit der Kritik konfrontiert sagt St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ), man lege großen Wert auf Verfahren und Prüfungen in puncto Verkehr und Umweltverträglichkeit. Die Prozesse würden bereits laufen. Konkret wird man diesbezüglich nicht. Aus dem Rathaus kommt aber Kritik an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie hat eine Schnellstraße auf Eis gelegt, die die B20 entlasten hätte sollen.

Auch REWE hält sich bedeckt. Der Logistikstandort befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium. „Es finden derzeit zahlreiche Gespräche statt, um offene Punkte zu klären und den weiteren Projektverlauf festzulegen. Wir bitten um Verständnis, dass wir laufende Konsultationen nicht öffentlich kommentieren“, heißt es von der Handelskette gegenüber noe.ORF.at.