Wirtschaft

Buchgroßhändler: Sanierungsplan akzeptiert

Im Insolvenzverfahren um den Buchgroßhändler Medienlogistik Pichler-ÖBZ ist am Landesgericht Wr. Neustadt der Sanierungsplan angenommen worden. Für eine Unternehmensfortführung sei aber ein Partner notwendig, wurde betont.

Medienlogistik Pichler-ÖBZ mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) lieferte jährlich rund acht Millionen Bücher aus und betreute große heimische Verlage wie Amalthea Signum, Kremayr & Scheriau und Styria, aber auch etwa Braumüller, Jungbrunnen, Molden und Müry Salzmann.

Die Gläubiger erhalten laut Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) und des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV) eine Quote von 20 Prozent. Verhandlungen mit Interessenten könnten in den kommenden Wochen finalisiert werden. Hinsichtlich der Quote sind den Angaben zufolge zehn Prozent binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans zu bezahlen, nicht jedoch vor Rechtskraft der Verfahrensaufhebung. Für weitere zehn Prozent läuft die Frist bis Jahresende.

Unternehmensbereich Schulbuch geschlossen

Ausgegangen wird aktuell von zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten in Höhe von rund zwölf Millionen Euro. Dieser Schuldenstand verteilt sich laut AKV auf rund 80 Gläubiger sowie die Dienstnehmer. Verwiesen wurde auch auf bereits im Zuge des Sanierungsverfahrens durchgeführte Reorganisationsmaßnahmen. Der Unternehmensbereich Schulbuch wurde geschlossen, die Anzahl der beschäftigten Personen um 13 auf 29 reduziert.

Nicht zuletzt aufgrund der Insolvenz des Buchgroßhändlers schrieb das Kulturministerium eine mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Sonderförderung für Werbe- und Vertriebsmaßnahmen österreichischer Verlage aus. Die reguläre Verlagsförderung wurde heuer um zehn Prozent auf 3,3 Millionen Euro erhöht.