Das Wasserkraftwerk Kemmelbach im Herbst
Klingenböck
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„Im Fokus“

Unternehmen setzt seit 1898 auf Wasserkraft

Der Anteil von Wasserkraftwerken an der gesamten Stromproduktion hat im März etwas mehr als 50 Prozent betragen. Das Unternehmen Wüsterstrom aus Ybbs an der Donau (Bezirk Melk) setzt bereits seit 125 Jahren auf Wasserkraft.

Das Wasserkraftwerk in Kemmelbach (Bezirk Melk) liegt direkt am Ybbsfluss. Die Anlage läuft vollautomatisch. Wie viel Strom erzeugt wird, hängt sehr stark von der Witterung ab, sagt Anlagentechniker Markus Jonas: „Bei viel Regen ist die Wasserführung optimal. Da können wir unsere drei Megawatt produzieren. Im Sommer, bei längeren Trockenphasen, wird die Stromproduktion sehr minimalisiert. Dann sind wir manchmal an der Kippe, dass wir fast abschalten müssen.“

Wasserkraft ist eine der Säulen des Familienunternehmens und wird von Wüsterstrom seit 1898 betrieben, neben Kemmelbach in Drosendorf (Bezirk Horn) und in Wildenstein (Kärnten). Der Stromanbieter versorgt überwiegend Kunden aus der Region, sowohl Firmen- als auch Privatkunden. Schritt halten will man mit den neuesten Entwicklungen im Ökostrombereich.

Das Wasserkraftwerk Kemmelbach aus der Vogelperspektive
Willi Kappelmüller
Anfang 2006 nahm das Wasserkraftwerk Kemmelbach seinen regulären Betrieb auf und produziert seither saubere Energie

Denn die Kundinnen und Kunden konsumieren und produzieren zunehmend gleichzeitig, werden also zu sogenannten Prosumern. „Der Stromverbrauch vom Netz oder vom Energieversorger wird immer weniger“, sagt Geschäftsführer Bernhard Wüster: „Der Trend geht hin zum sogenannten Prosumer. Das heißt, Strom wird über die eigene Photovoltaikanlage selbst produziert. Es wird ein gewisser Anteil auch aus dem Netz bezogen, in Kombination mit der Elektromobilität oder auch der Wärmepumpe und dem Batteriespeicher.“

Fokus: Wasserkraft

Der Anteil von Wasserkraftwerken an der gesamten Stromproduktion betrug im März etwas mehr als 50 Prozent. Das Unternehmen Wüsterstrom aus Ybbs an der Donau setzt seit bereits 125 Jahren auf Wasserkraft.

Mithilfe der Technik wird der Energiebedarf optimiert

Künftig will das Unternehmen mit seinen 45 Beschäftigten laut Wüster im Bereich der erneuerbaren Energie mithilfe neuer Technologien weiter wachsen: „Wir setzen sehr stark auf Energiemanagementsysteme. Damit wissen wir genau, wann wer wie viel Strom braucht. Ist gerade zu viel Strom in der Photovoltaikanlage, wird der Batteriespeicher geladen, wird das Elektroauto geladen beziehungsweise wird der Boiler aufgeheizt.“

Am Firmenstandort in Ybbs wird Ökostrom aus Sonnenenergie produziert. Vor dem alten Krafthaus befindet sich eine Photovoltaik-Anlage mit etwa 1.000 Modulen. Sie versorgt zwischen 70 und 80 Ybbser Haushalte mit sauberer Sonnenenergie. Bei der Stromerzeugung ist die Photovoltaik für das Mostviertler Unternehmen neben der Wasserkraft zu einem weiteren wichtigen Standbein geworden. Derzeit werden viele PV-Anlagen errichtet.