Wirtschaft

Meiste Stromtarifwechsel in Niederösterreich

In Niederösterreich haben im ersten Quartal dieses Jahres 1,3 Prozent aller Haushalte ihren Stromlieferanten gewechselt. Laut Regulierungsbehörde E-Control dürfte das u.a. daran liegen, dass der Landesenergieversorger EVN 300.000 Verträge kündigt.

Der Wechseltrend bei Stromlieferanten in Niederösterreich unterscheide sich deutlich von allen übrigen Bundesländern, heißt es in der Auswertung der Regulierungsbehörde E-Control. Das „dürfte nicht zuletzt an der Kündigung von 300.000 Lieferverträgen durch den Landesenergieversorger liegen“, so die Behörde. 1,3 Prozent aller niederösterreichischen Haushalte haben nun einen neuen Stromlieferanten. Danach folgt Oberösterreich mit einem Prozent, und Steiermark sowie Wien mit jeweils 0,8 Prozent.

Von der EVN heißt es, dass im ersten Quartal etwa 5.500 Strom- und Gaskunden ihre Verträge beendet hätten. Die EVN kündigt mit Ende Juni 300.000 Kundinnen und Kunden ihre Optima-Klassik-Verträge. Bisher hätten 155.000 davon das neue Tarifangebot angenommen, so EVN-Sprecher Stefan Zach.

Energiewechsel NÖ gesamt
1. Quartal 2023: 16.664 Kundinnen und Kunden
1. Quartal 2022: 16.643

Davon Stromwechsel
1. Quartal 2023: 10.926
1. Quartal 2022: 8.800

Insgesamt wechselten 1,4 Prozent (in absoluten Zahlen: 16.664) aller Kundinnen und Kunden – private Haushalte und Firmen – in Niederösterreich im ersten Quartal ihren Energielieferanten. Im Bereich Gas lag die Wechselrate bei zwei Prozent (5.738 Kundinnen und Kunden). Das ist laut E-Control ein Rückgang im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022. Damals wechselten noch 7.843 Haushalte ihren Gasanbieter.

Bundestrend: Weniger Wechsel

Die Statistik von E-Control zeigt bundesweit einen weiteren Rückgang bei Wechselraten für Strom- und Gaskundinnen und -kunden. Heuer wechselten bis Ende März 67.540 Haushalte und Unternehmen ihren Energieanbieter, das sind um 24.943 weniger als im ersten Quartal 2022. Österreichweit gab es die meisten Wechsel bei Haushalten mit Gasanschluss (1,4 Prozent).

Den Rückgang führt die E-Control auf Bindefristen zurück, die einen Wechsel zu einem günstigeren Produkt verhindern. Für alle ohne Bindungsfrist, lohne sich derzeit ein Tarifvergleich, so E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch: „Die Kosten für Neuverträge sinken weiter und bieten oft günstigere Konditionen als laufende Bestandsverträge.“