Gebäude der Donau Universität Krems von außen
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Bildung

Donau-Uni bietet erstmals Bachelorstudien an

Durch die Reform der hochschulischen Weiterbildung ist es ab Herbst möglich auch Bachelorstudiengänge berufsbegleitend anzubieten. Die Matura ist dafür nicht mehr unbedingt Voraussetzung, der Titel für die neuen Studiengänge lautet „BPr“ bzw. „BSc (CE)“.

Die Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems) hat vier neue berufsbegleitende Bachelorstudiengänge in ihr Studienangebot aufgenommen. Digitalisierungspädagogik, Lean Operations Management, Psychotherapie und Angewandte Beratungswissenschaften werden ab dem kommenden Wintersemester angeboten. Weitere Bachelorstudiengänge sind für das Sommersemester 2024 angekündigt.

Möglich wurden die neuen Studiengänge durch die Novelle des Universitätsgesetzes 2021, bei der die Eingliederung der hochschulischen Weiterbildung in die Bologna-Struktur, also die Einteilung der Studienabschnitte in Bachelor, Master und PhD, beschlossen wurde. Das Weiterbildungsbachelorstudium stelle laut Donau-Uni Krems, eine „Brücke zum Masterabschluss“ dar und eröffne berufserfahrenen Erwachsenen mit und ohne Matura neue universitäre Möglichkeiten.

Alle Titel tragen künftig „(CE)“

Der Abschluss eines Weiterbildungsbachelorstudiums berechtigt sowohl zu einem Masterstudium in der Weiterbildung als auch zu einem (Regel-)Masterstudium an anderen Universitäten.

Künftig werden die Weiterbildungsabschlüsse mit dem Zusatz „(CE)“ für „Continuing Education“ nach dem Bachelor- bzw. Mastertitel gekennzeichnet. So erhält das neue Bachelorstudium Digitalisierungspädagogik etwa den Titel „BSc (CE)“.

Neuer Titel „BPr“ für Bachelorstudium ohne Matura

Die Matura ist zudem nicht mehr die alleinige Voraussetzung für ein Weiterbilungsbachelorstudium. Wer Berufserfahrung mitbringt, darf künftig ausgewählte Weiterbildungsstudien auch ohne allgemeine Hochschulreife belegen, Voraussetzung allerdings ist einschlägige Berufserfahrung. Ein Bachelorstudium ohne Matura wird nach erfolgreichem Abschluss mit dem Titel „BPr“ für „Bachelor Professional“ ausgezeichnet.

„Wir sind sehr erfreut, dass wir mit den Bachelorprogrammen jetzt noch mehr Interessierten universitäre Weiterbildung ermöglichen können“, sagt Vizerektor Peter Parycek in einer Aussendung. „Unser Ziel ist es, unseren Studierenden die bestmöglichen Bildungswege anzubieten und sie darauf vorzubereiten, in einer zunehmend digitalen und globalisierten Welt erfolgreich zu sein.“

Die neuen Studiengänge im Detail

Das Weiterbildungsstudium Digitalisierungspädagogik BSc (CE) soll Absolventinnen und Absolventen dazu qualifizieren, digitale Herausforderungen in Organisationen zu erkennen, zu analysieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Aus- und Weiterbildung im Umgang mit diesen zu unterstützen, so die Uni in der Aussendung. Dabei würden wirtschaftliche, technische und pädagogische Themen kombiniert. Ansprechen will die Uni Personen, „die sich an der Schnittstelle zwischen IT und Personalentwicklung positionieren wollen.“

Das Bachelorstudium Lean Operations Management BPr behandelt in der Praxis erprobte Theorien, Konzepte, Methoden und Lösungen des Lean-Operations-Managements. Dabei handelt es sich um eine Methode, die eine verschwendungsfreie Wertschöpfungskette in der industriellen Produktion sowie im Servicesektor forciert.

In Psychotherapie BSc (CE) sollen grundlegende Kompetenzen in den Bereichen der Psychotherapie und Psychologie vermittelt werden. Bislang wird Psychotherapie in Österreich überwiegend als Ausbildung gelehrt. Das Bachelorstudium werde die Inhalte des allgemeinen Teils der Ausbildung vermitteln, so die Donau-Uni.

Das Bachelorstudiengang Angewandte Beratungswissenschaften BPr zielt laut Angaben der Universität darauf ab, einschlägig vorgebildeten Personen fundierte Kenntnisse in Beratungswissenschaften sowie praktische Werkzeuge der Beratung zu vermitteln. Der Schwerpunkt werde auf anwendungsorientierter Vermittlung liegen, die praktisches Handeln befähigen soll, so die Uni.