Eine mit Pollen beladene Biene fliegt zurück in ihren Bienenstock
APA/dpa/Frank Rumpenhorst
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Politik

Biene ist „Tierschützling“ des Jahres

Jedes Jahr gibt das Land Niederösterreich einen sogenannten Tierschützling des Jahres bekannt. Für das Jahr 2023 trägt die Biene diesen Namen. Mithilfe von Kampagnen soll Bewusstsein für die Bedeutung der Bestäuber gemacht werden.

Imkermeisterin Verena Hagelkruys hat etwa 1.000 Bienenvölker vom Waldviertel bis in die Steiermark und beobachtet die für Bienen immer schwierigeren Lebensbedingungen seit Jahren, "der Klimawandel treffe auch die Biene massiv, „im Sommer finden Bienen meist nicht mehr ausreichend Wasser“.

Jede Beeinträchtigung für Bienenvölker – ob Wildbiene oder Zuchtbiene – wirke sich auch unmittelbar auf die Umwelt negativ aus. „4.000 Pflanzen in Österreich sind von Bienen und Insekten abhängig. Schützen wir diese nicht, werden immer mehr Pflanzen aussterben.“ Die Imkerin biete aus diesem Grund unter anderem „Bestäubungsdienstleistungen an, bei denen Landwirte dafür bezahlen, dass wir Imker Bienenvölker für eine gesicherte Ernte auf ihre Felder stellen.“ Diese Dienstleistung werde zunehmend gefragter, wie sie am Freitag bei einer Pressekonferenz schildert.

Land setzt auf Bildung und blühende Straßenränder

„Ohne Bienen keine Menschen“, bekräftigte bei der Pressekonferenz Susanne Rosenkranz (FPÖ), zuständig sowohl für Tierschutz als auch für Naturschutz. Daher sei die Wahl beim "Tierschützling des Jahres“ heuer auch auf die Biene gefallen, weil diese „entscheidend ist für Bestäubung, für Artenvielfalt, für Biodiversität und somit für unsere Landschaft und unsere Pflanzen“.

Arbeiten mähen den Rasen
ORF
Entlang von Straßen soll künftig weniger und später gemäht werden sowie mehr an Blütezeiten angepasst

Auch das Land will Rosenkranz zufolge einen Beitrag zum Bienenschutz leisten. Geplant seien beispielsweise Bildungskampagnen in Volksschulen und Kindergärten, für die Pädagoginnen und Pädagogen auch ein vom Land in Auftrag gegebenes Infobuch bestellen können. Weitere Projekte kann sich Rosenkranz für Jungbäuerinnen und Jungbauern in Niederösterreichs Landwirtschaftlichen Fachschulen vorstellen. Hier sei sie derzeit „noch in Gesprächen“, Landwirtschaft und Insektenschutz seien in der modernen Landwirtschaft jedenfalls „kein Widerspruch“.

Darüber hinaus sollen auch die Straßenmeistereien für das Thema sensibilisiert werden, „dass wir so wenig mähen wie möglich, so spät mähen wie möglich und dass wir dort, wo wir Einfluss haben, blühende Pflanzen länger stehen lassen“, so Rosenkranz.