Bildung

Intensivkurs für Medizin-Aufnahmetest

Die Landesgesundheitsagentur bereitet angehende Medizin-Studierende in einem Intensivkurs auf das Aufnahmeverfahren vor. 15.400 Personen haben sich für den Test in Wien, Innsbruck, Graz und Linz beworben. 1.850 Studienplätze werden vergeben.

In dem zehntägigen Vorbereitungskurs, der von der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur (LGA) und dem IFS-Institut in St. Pölten organisiert wird, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lehrunterlagen aus verschiedenen Fachbereichen und absolvieren am Ende eine Testsimulation. „Damit sind sie bestens auf den Test an den Medizinischen Universitäten vorbereitet“, so der Direktor für Medizin und Pflege bei der LGA, Markus Klamminger.

Die Kosten für den Vorbereitungskurs betragen 699 Euro, für Menschen mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich gibt es eine finanzielle Unterstützung des Landes in der Höhe von maximal 350 Euro. Wer beim Auswahlverfahren am 7. Juli 2023 an den Medizinischen Universitäten Wien, Innsbruck und Graz bzw. an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz einen Studienplatz erhält, bekommt weitere 110 Euro für die Prüfungskosten rückerstattet. Im Vorjahr wurden laut einer Aussendung des Landes 260 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer finanziell unterstützt.

7.500 Anmeldungen in Wien, mehr als die Hälfte Frauen

Der Ansturm auf die Aufnahmetests für Human- und Zahnmedizin ist jedes Jahr groß, viele Bewerberinnen und Bewerber scheitern jedoch am Aufnahmeverfahren, das seit mittlerweile elf Jahren durchgeführt wird. Bis Ende März konnte man sich heuer dafür anmelden. In Wien gibt es 7.537 Anmeldungen, in Innsbruck 3.200, in Graz 2.589 und in Linz 2.074. An allen vier Standorten sind es weit mehr Bewerberinnen als Bewerber, in Wien kommen auf 2.703 Männer beispielsweise 4.834 Frauen.

Laut dem für die Landeskliniken zuständigen Landesrat, Ludwig Schleritzko (ÖVP), habe man neben dem Vorbereitungskurs für angehende Studierende auch die Kapazitäten an der Karl-Landsteiner-Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems auf mehr als 700 Studienplätze erweitert.

Länder fordern mehr Studienplätze

Der Aufnahmetest findet an allen vier Standorten zeitgleich statt. Von den 15.400 Bewerberinnen und Bewerbern werden auch heuer wieder nur rund zwölf Prozent für das Studium der Human- oder Zahnmedizin aufgenommen. Die Bundesländer hatten in der Vergangenheit immer wieder gefordert, mehr Studienplätze zur Verfügung zu stellen.

„Wenn derzeit 100 junge Menschen eine Aufnahmeprüfung für das Studium absolvieren, dann sagen wir 90 von ihnen, dass wir sie eigentlich nicht brauchen können. Gleichzeitig lesen sie täglich davon, dass wir einen Ärztemangel haben. Ich halte das für eine verantwortungslose Zukunftsverweigerung“, sagte etwa Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) im November des Vorjahres. Er hatte angeregt, die Praxiserfahrung von Sanitäterinnen und Sanitätern im Aufnahmeverfahren zu berücksichtigen – mehr dazu in Medizinstudium: „Startvorteil“ für Sanitäter gefordert (noe.ORF.at; 9.11.2022).