„Überall auf der Welt geschieht es: Menschen, die ihre Stimme erheben, laufen Gefahr, inhaftiert oder vertrieben zu werden. Aber der Protest bzw. die Botschaft selbst lässt sich nicht einsperren. Im Englischen gibt es dazu ein Sprichwort: ‚The singer, not the song‘. Das Lied bleibt“, so Albert Hosp, der Künstlerische Leiter des Festivals, und Kurator Johann Kneihs bei der Programmpräsentation im Wiener ORF-RadioKulturhaus.
Ein Plädoyer für Diversität
Das Festival startet am 14. Juli mit dem slowakischen Singer-Songwriter Martin Geisberg und der Band Balkansambel im Schloss Spitz (Bezirk Krems). Am Tag darauf ist am selben Veranstaltungsort Corina Sirghi si Taraful Jean Americanu aus Rumänien zu hören.
Bei den Winzern Krems sind fünf Konzertabende geplant. Am 26. Juli spielt das Trio Zur Wachauerin zum 20. Geburtstag eine „extended version“ anlässlich des 100. Geburtstages von Hank Williams. Bia Ferreira aus Brasilien hält mit ihrer „Igreja lesbiteriana“ ein Plädoyer für Diversität und die LBGTQ+-Community ihres Landes.
Am Tag darauf stehen zunächst Hannah James, Lylit & Desiree Saarela und dann Ivo Papasov & His Wedding Band aus Bulgarien auf der Bühne. Alte und neue Lieder aus der Ukraine bringen die Sängerinnen vom Duo Kurbasy am 28. Juli in einem Doppelkonzert mit den griechisch-türkischen Musikern Derya Türkan & Sokratis Sinopoulos, danach tritt die israelische Band El Khat auf.
Eine musikalische Reise Richtung Osten
Am 29. Juli steht Uli Soyka mit weiteren Musikern auf der Bühne bei den Winzern Krems, danach sind die korsische Vokalgruppe A Filetta mit Abdullah Miniawy und Peter Corser zu erleben. Beim letzten Konzertabend am 30. Juli sind unter anderem iranisch-persische Musik des Ensembles Atine (im Bild ganz oben) sowie Nils Landgren und Johan Norberg aus Schweden zu hören. Der Radiosender Ö1, der Kooperationspartner des Festivals, wird die Konzertabende großteils live übertragen.
Als Begleitprogramm stellen drei Tafelmusiken von 27. bis 29. Juli im Wirtshaus Salzstadl in Krems traditionelle Musik aus Österreich von jungen Ensembles vor. Sara Zlanabitnig und Mona Matbou Riahi geben am 30. Juli jeweils solistisch zwei Doppelkonzerte im Klangraum Krems Minoritenkirche.
Woche des Lernens und Lauschens in der Musikwerkstatt
Im Stift Göttweig (Bezirk Krems) wird wieder die Musikwerkstatt angeboten, die sich laut Programmheft dem lustvollen Ausbrechen aus abgegrenzten Räumen widmet: „Ist Herkunft gleich Identität? Sind wir, wenn wir die Geschichten unserer Heimat erzählen, besonders ‚authentisch‘?“ Diesen und anderen Fragen werden Evelyn Fink-Mennel und ihr Team in einer Woche des „Lernens und Lauschens“ nachgehen, man lasse sich von den Schätzen des Göttweiger Stiftsarchivs motivieren.