23.05.23 xx.xx.2023 Sex-Möbel aus Gföhl
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Wirtschaft

Waldviertler Tischlerei für Sexmöbel bekannt

Eine ganz besondere Tischlerei gibt es in Gföhl (Bezirk Krems): In der X-Factory werden Sexmöbel aus Holz angefertigt. Die Waldviertler Produkte für gewisse Stunden sind nicht nur in Österreich gefragt, sondern finden weltweit Absatz.

Auf den ersten Blick sieht die Werkstatt von Ronald Handlgruber und Petra Reider aus, wie eine ganz „normale“ Tischlerei. Allerdings werden hier Möbel für gewisse Stunden hergestellt. „Qualitätsmäßig gibt es keinen vergleichbaren Hersteller, der solche Möbel in Tischlerqualität erzeugt“, führt Handlgruber selbstbewusst und stolz durch seine Werkstatt.

In einem Schauraum gleich neben der Werkstatt ist es möglich, einige Prachtstücke der Produktion anzusehen. Vom Andreas-Kreuz über diverse Pranger-Systeme bis zur eher seltener verkauften „Sklaven-Toilette“, in der man seinen Kopf einklemmen kann, wird in der Tischlerei für spezielle Möbel fast jeder Kundenwunsch erfüllt. „Außer es ist gefährlich. Wir hatten einmal eine Anfrage wegen einer schalldichten Box. Das würde aber bedeuten, dass die Box auch luftdicht ist. So etwas machen wir nicht“, so Handlgruber.

Module sind frei kombinierbar

Als gelernte Tischler hat Handlgruber vor mehr als zehn Jahren im Betrieb des Sexmöbel-Herstellers begonnen, den er mit seiner Lebensgefährtin Petra Reider seit 2018 führt. Berührungsängste mit der Fertigung dieser Spezialmöbel hatte er nie. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Tischlerei sei, dass er noch feiner schleifen muss und er auch mit Stahl und Leder arbeitet.

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Viele Sexmöbel sind auf der ersten Blick nicht als solche erkennbar, bei genauer Betrachtung dann aber doch
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Fixer Bestandteil vieler Möbel sind Schnallen und Riemen aller Art
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Die Produkte aus dem Waldviertel werden weltweit verkauft

Ein besonderes Merkmal mancher Sexmöbel ist, dass sie einem auf dem ersten Blick gar nicht als solche auffallen. Es gibt zum Beispiel Stühle, deren Sitzflächen sich abnehmen und darunter mit diversem Sexspielzeug ausstatten lassen. Außerdem seien die Möbel modular aufgebaut, sodass sie sich – wie in einem Baukastensystem – frei kombinieren lassen.

Das gilt auch für die Bestseller der Tischlerei: die Betten. Diese kann man beispielsweise mit Fesseln und Liebesschaukeln ausstatten, um damit Schwung in die Kiste zu bringen. „Ein großes Himmelbett kann etwa 400 Arbeitsstunden beanspruchen und mehr als 25.000 Euro kosten. Das Bett hat dann aber mehr als 800 Kilogramm und besteht aus zirka zweieinhalb bis drei Kubikmetern Holz“, erklärt Handlgruber.

Möbel für gewisse Stunden

Eine Tischlerei in Gföhl im Bezirk Krems stellt Sex-Möbel her – Möbel, die die meisten von uns so wahrscheinlich noch nie gesehen haben. Die Produkte werden weltweit verkauft.

Hochpreisiges Vergnügen

Aber auch die „günstigeren“ Modelle kosten gerne einmal 5.000 Euro – Preise, die Kunden für diese Qualität aber bereit seien zu zahlen. „Wir haben Kunden vom reichen Russen, der sich seine Möbel mit dem Privatjet abgeholt hat, bis zu Geringverdienern, die jahrelang für ein Möbelstück sparen müssen“, so Handlgruber.

Übrigens nur ein kleiner Anteil der Kunden komme aus Österreich. Die meiste Waren werden dem Unternehmen zufolge nach Deutschland, in die Schweiz, die Niederlande und seit zwei Jahren auch in die Vereinigten Staaten gesendet.