Wirtschaft

Gewessler: Förderung für Kreislaufwirtschaft am Bau

Laut Umwelt- und Technologieministerin Leonore Gewessler (Grüne) soll die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche vorangetrieben werden. Material von Abbruchhäusern könnte für neue Häuser genutzt werden. Gewessler kündigte in Tulln gezielte Förderungen an.

Die Plattform Industrie 4.0 hatte am Dienstag Expertinnen und Experten in das Haus der Digitalisierung in Tulln geladen, um über Herausforderungen und Veränderungen in der Produktion zu diskutieren. Leonore Gewessler, Ministerin für Umwelt und Technologie, verwies etwa darauf, dass Kreislaufwirtschaft auch in der Bauwirtschaft möglich sei. „Gerade diese vermeintlichen Abfälle sind in Wahrheit Rohstoffe für den nächsten Bauzyklus und lassen sich wieder nutzen. Ein Beispiel für Kreislaufwirtschaft, das wir dieses Jahr gezielt mit einer Forschungs- und Förderinitiative zur Kreislaufführung von Baustoffen und Gebäudeteilen unterstützen.“

Der Vorstandsvorsitzende der Plattform Industrie 4.0, Kurt Hofstädter, betonte, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur eine Frage des Umweltschutzes sei. „Ressourceneffizienz, Energieeffizienz und Arbeitsplatzeffizienz heißt auch Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit“, so Hofstädter.

Veränderungen durch künstliche Intelligenz

Laut dem Präsidenten der Arbeiterkammer Niederösterreich, Markus Wieser, brauchen diese neuen Entwicklungen aber auch Richtlinien. „Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt verändern. Diese Veränderung gilt es jetzt vor allem im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gestalten. Angst ist dabei kein guter Ratgeber. Denn wo Angst regiert, hat Vernunft Sendepause“, so Wieser.

Auch um Angst zu nehmen, gibt es eine neue Plattform, die kleinere und mittlere Industriebetriebe in diese Zukunft begleiten soll. Dabei gehe es um viele Fragen, etwa die Wirtschaftlichkeit von Investitionen, auf welche Technologien man setzen soll, ob es sinnvoll ist, künstliche Intelligenz in der Produktion einzusetzen und ob die Daten sicher sind, so der Obmann des Fachverbandes Metalltechnische Industrie, Christian Knill.

Hohe Energiekosten, künstliche Intelligenz, Qualifikation von Arbeitskräften, fortschreitende Digitalisierung und ressourcenschonende Produktion stellen viele Betriebe vor Herausforderungen und Veränderungen. Die Plattform Industrie 4.0 will dazu beitragen, dass neue Entwicklungen der Digitalisierung bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte genützt werden können.