Auto driftet auf Schotterstraße durch den Wald
Harald Illmer
Harald Illmer
Sport

Rallye W4 startet mit neuem Termin durch

Diesen Freitag und Samstag steht das Waldviertel wieder ganz im Zeichen des Rallye-Motorsports. Nach einem Jahr Pause meldet sich die Rallye W4 zurück und will mit der Verlegung vom Herbst in den Sommer neu durchstarten.

Statt Winterjacke und Haube kann man für die Rallye W4, wie der Nachfolger der Waldviertel-Rallye heißt, heuer erstmals Badehose und Sonnencreme einpacken und die heimischen Rallye-Asse um Staatsmeister Simon Wagner mit einem Eis in der Hand anfeuern. Die Verlegung vom Saisonfinale im November in den Juni schließt einerseits ein Loch im Terminkalender der Staatsmeisterschaft, hat für Rallye-Organisator Christian Schuberth-Mrlik aber auch andere Vorteile. „Es gab neue Herausforderungen bei der Organisation, aber am Ende des Tages können wir endlich mal bei sommerlichen Bedingungen fahren, haben es lange hell und vor allem auch warm“, betonte Schuberth-Mrlik die Gründe der Terminänderung.

Dass die Rallye W4 heuer überhaupt stattfinden kann, war nach den finanziellen Problemen im Vorjahr erneut alles andere als ein Selbstläufer, denn der Rallyesport kämpft mit schwindenden Budgets und ist auf breite Unterstützung angewiesen. „Ganz wichtig ist die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Vereinen in der Region und auch meine Familie und Freunde packen mit an, ohne die die Rallye nicht durchführbar wäre. Da tragen viele kleine Rädchen dazu bei, dass das ganze Rad ins Laufen kommt“, so Schuberth-Mrlik, der im Vergleich zu 2021 trotz neuer Sponsoren nur die Hälfte der finanziellen Unterstützung zur Verfügung hat.

13 Sonderprüfungen auf 130 Kilometern

Nach der coronabedingt abgespeckten Version vor zwei Jahren, kann heuer wieder an zwei Tagen gefahren werden. Die 13 Sonderprüfungen finden in den Bezirken Horn, Hollabrunn und Krems statt – mit Altbewährtem, wie den Streckenabschnitten in der Arena Fuglau (Bezirk Horn), aber auch mit neuen Passagen, wie einer Sonderprüfung im Steinbruch in Limberg (Bezirk Hollabrunn), wo die Zuschauer auf den Terrassen die Autos durchgehend verfolgen können.

Auto driftet auf Schotterstraße durch den Wald
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Routinier Raimund Baumschlager wirbelte bei Testfahrten im Vorfeld schon jede Menge Staub auf

Weitere Highlights sind die Abschnitte „Wegscheid“ mit einer natürlichen Wasserdurchfahrt, die heuer als Abkühlung dienen kann, und „Little Finland“, wo durch den Wald schon Spitzengeschwindigkeiten von 200 km/h gemessen wurden. Diese Sonderprüfung bringt als „Powerstage“ auch Zusatzpunkte in der Staatsmeisterschaft.

Simon Wagner gegen Hermann Neubauer

Insgesamt gehen heuer 48 Fahrer an den Start, was laut Schuberth-Mrlik als Rückgang zu werten und den auch international immer knapper werdenden Saisonbudgets der Teams zuzuschreiben ist. Die heimische Elite lässt sich das Schotter-Spektakel allerdings nicht entgehen. Allen voran Staatsmeister Simon Wagner, der die Rebenland-Rallye gewann und mit zwei weiteren zweiten Plätzen als Führender der Gesamtwertung ins Waldviertel kommt. Herausgefordert wird der Oberösterreicher vom Sieger der Lavanttal-Rallye Hermann Neubauer.

Daneben wollen auch alte Bekannte, wie etwa Rekordstaatsmeister Raimund Baumschlager oder Kris Rosenberger vorne mitmischen. Gestartet wird die Rallye am Freitag um 13.00 Uhr in der Arena Fuglau. Die Siegerehrung findet am Samstag nach 17.00 Uhr in St. Leonhard am Hornerwald statt.