Martinek Kaserne
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Chronik

Martinek-Kaserne: Gutachten sollen Verkauf ankurbeln

Seit Jahren steht die Martinek-Kaserne in Baden zum Verkauf. Nun sollen Gutachten über den Zustand der Gebäude und des Geländes für mehr Klarheit bei Interessenten sorgen. Eine Nutzung als Wohnraum sei allerdings nicht möglich, heißt es seitens der Stadt.

Seit 2005 verkauft das Bundesheer Liegenschaften, die nicht mehr benötigte werden – darunter etwa die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg (Bezirk Tulln), wo ein neues Stadtviertel entstehen soll. Insgesamten brachten die Verkäufe laut der Tageszeitung „Die Presse“ 370 Millionen Euro ein.

Die Martinek-Kaserne in Baden wurde hingegen zum Ladenhüter: Seit 2013 wird sie nicht mehr militärisch genutzt, 2014 wurde sie um 33,1 Millionen Euro zum Verkauf ausgeschrieben. Immer wieder gab es Interessenten, der Verkauf wurde aber nie zu einem Abschluss gebracht.

„Unsicherheiten minimieren“

Als Grund für den mangelnden Erfolg sieht Heeressprecher Michael Bauer viele Unsicherheiten das Gebäude sowie das Gelände betreffend, „diese versuchen wir jetzt zu minimieren“. Deshalb wurde gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt ein Leitfaden erstellt, der klarstellt, was erhalten werden muss und was verändert werden kann. Fragezeichen gab es auch bezüglich einer möglichen Kontamination des Bodens. Auch dazu gibt es nun ein Gutachten, das zeigt, welche Bereiche betroffen sind.

Darüber hinaus liegt nun drittens ein Energiegutachten vor, das darstellt, was für eine thermische Sanierung der Gebäude nötig wäre. Somit kaufe man nun nicht mehr „die Katze im Sack“, so Bauer, der von einer baldigen Neuausschreibung spricht. Interessenten für das 110 Hektar große Areal habe es zuletzt jedenfalls einige gegeben, heißt es.

Stadt will Rahmenbedingungen vorab klären

Im Falle eines Verkaufs bleibt noch die Frage, wie das ehemalige Kasernengelände künftig genutzt werden soll. Wohnungen werden es laut Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) jedenfalls nicht sein. Das ergebe sich aus dem Raumordnungsgesetz.

Grundsätzlich will man die Rahmenbedingungen im Sinne der Raumordnung vorab klären, damit es dann zu keinen Konflikten bei einer Umwidmung kommt, betonte der Bürgermeister im Gespräch mit noe.ORF.at. Im Juli gebe es dazu eine weitere Gesprächsrunde. Sein Wunsch: „Zu einer Kurstadt würde vieles passen, etwa im Bereich Gesundheit, Bewegung oder Sport“, aber auch eine Bildungseinrichtung wäre „im Interesse der Stadt“, so Szirucsek.