SANKT POELTEN,AUSTRIA,08.JUN.23 – ATHLETICS – Liese Prokop Memorial, 100m, men. Image shows Markus Fuchs (AUT).  Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Fuchs will nach Rekord „magische Marke“ knacken

10,08 Sekunden – diese Zeit gilt seit Donnerstag als neue Bestmarke in der österreichischen Leichtathletik. Mit seinem Rekord über 100 Meter hat sich Markus Fuchs aus Mödling einen Traum erfüllt. Der Ausnahme-Sprinter hat sich aber bereits neue Ziele gesetzt.

Im Sommer 2022 sorgte der für die Union St. Pölten laufende Top-Athlet erstmals für Aufsehen, als er mit 10,15 Sekunden die seit 1988 geltende Uraltbestmarke von Andreas Berger einstellte. Diese Zeit wurde am Donnerstag beim „Liese-Prokop-Memorial“ in St. Pölten um sieben Hundertstel verbessert. Im Gespräch mit noe.ORF.at spricht Markus Fuchs über sein Erfolgsgeheimnis und die „magische Marke“ von 9,99 Sekunden, die er täglich vor Augen hat.

noe.ORF.at: Markus Fuchs, wie war diese Top-Leistung ausgerechnet beim Heimrennen in St. Pölten möglich?

Markus Fuchs: Ich habe heuer bereits in der Halle gezeigt, dass ich in sehr guter Form bin. Als ich bei der Europameisterschaft in Istanbul das Finale über 60 Meter erreicht habe und Siebenter geworden bin, hat mir das einen enormen Motivationsschub gegeben. Danach hatte ich zwei gute Trainingslager. Aber dass es hier für den Rekord reicht, ist doch eine große Überraschung und fühlt sich wie ein Traum an. Aber es weiß ja jeder, dass ich für meinen Traum lebe.

noe.ORF.at: Wie war das Gefühl, über die Ziellinie zu laufen und diese Zeit aufleuchten zu sehen?

Fuchs: Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Zeit zunächst gar nicht gesehen habe. Ich bin so feinfühlig und weiß sofort, ob ein Rennen gut, weniger gut oder sehr gut war. Dieses Rennen war eine neue Stufe und die ist utopisch. Sensationell!

noe.ORF.at: Welchen Stellenwert hat der Rekord ausgerechnet vor den eigenen Fans in St. Pölten?

Fuchs: Das ist immer wieder sensationell, bei diesem Meeting zu laufen. Jeder weiß, dass das mein absoluter Lieblingswettkampf in der Saison ist. Ich bin ja seit heuer auch hier im Verein Mitglied und habe im Sportzentrum perfekte Trainingsbedingungen.

SANKT POELTEN,AUSTRIA,08.JUN.23 – ATHLETICS – Liese Prokop Memorial, 100m, men. Image shows Jan Veleba (SVK), Markus Fuchs (AUT) and Elliot Jones (GBR).  Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Markus Fuchs gewann die 100 Meter in Rekordzeit vor dem Briten Elliot Jones und dem Slowaken Jan Veleba

noe.ORF.at: Wann dürfen wir zu einer Zeit unter zehn Sekunden gratulieren? Oder würden Sie das als größenwahnsinnig bezeichnen?

Fuchs: Größenwahnsinnig bin ich eigentlich nie und möchte ich auch nicht werden. Das waren diesmal Top-Bedingungen und darauf kann man aufbauen. Aber ich habe daheim am Kühlschrank einen Zettel hängen. Da steht ganz groß 9,99 Sekunden drauf. Das ist das große, magische Ziel und ich bin sicher, dass ich der erste Österreicher sein werde, der diese Zeit irgendwann einmal erreichen wird.

noe.ORF.at: Welche Ziele möchten Sie in dieser Saison noch erreichen?

Fuchs: Im Fokus ist natürlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Budapest im August. Das wird schwierig genug, weil das weltweite Niveau im Sprint sehr hoch ist. Aber mit Zeiten wie hier in St. Pölten kann ich da schon gut mithalten. Das Wichtigste ist einfach, Spaß zu haben und jede Sekunde im Sport zu inhalieren. Wenn ich von Woche zu Woche denke, kommt alles andere von allein. Es bringt nichts, daran zu denken, was in drei Monaten sein wird.