Zeitgemäße Inszenierungen von Stücken des klassischen Welttheaters – darauf setzt man in Carnuntum seit 1989. Diese Tradition führt nach dem Tod von Festivalgründer Piero Bordin 2021 auch seine Tochter Constantina Bordin weiter, und in dieser Tradition steht auch die heuer dargebotene „Antigone“ (im Bild oben) der aus Griechenland stammenden Theatergruppe Point Zero in einer Inszenierung von Savvas Stroumbos.
Von Veranstalterseite angekündigt wird für diese Saison „eine ansehnliche Zahl internationaler Produktionen, die ein umfangreiches Themenspektrum abdecken“. Man möchte ein vielfältiges Programm bieten, das „ganz unterschiedliche Erwartungen anspricht“, kann man auf der Website lesen.

Nach dem Auftakt folgen am 19. August „Die Perser“ von Aischylos, ebenfalls in der Fassung von Point Zero. Im Anschluss an die beiden Vorstellungen gibt es ein Publikumsgespräch mit dem ORF-Journalisten Christian Wehrschütz sowie den Philosophen Gerhard Donhauser (am 18. September) und Arno Böhler (am 19. September).
Theater, das Anwalt der Natur sein möchte
„Auch aktuelle Themen wie Umweltschutz finden ihren spannenden Niederschlag im Festival: Wie können angesichts der weltweiten Klimakrise die Kunst und das Theater zum Anwalt der Natur werden?“, so eines der Themen der 27-jährigen Festivalleiterin Constantina Bordin.
Am 26. August werden sich Frank Raddatz’ „Anwälte der Natur“ dem Thema Umweltschutz widmen. Bordin über dieses Theaterstück des Publizisten und Dramaturgen Raddatz: „Das Stück dreht sich um die rechtlichen Grundlagen des Naturschutzes und zeigt, dass Wäldern oder Flüssen inzwischen in Ländern wie Kolumbien oder Kanada Rechte zugesprochen werden.“
„Heraklit und Geheimnisse des Übergangs“ stehen am 2. September auf dem Programm, Regie führt Jürgen Kaizik. Den Schlusspunkt bildet am 8. und 9. September ein Gastspiel der Londoner Gruppe The Lord Chamberlain’s Men mit „Romeo und Julia“. In Aussicht gestellt wird dafür ein „Theatererlebnis wie zu Shakespeares Zeiten“, sämtliche Rollen werden von Männern gespielt.