In St. Pölten zogen die Demonstrantinnen und Demonstranten zu Mittag vom Rathausplatz bis zum Regierungsviertel. Erstmals schlossen sich auch Landwirte mit elf Traktoren dem Klimastreik in der niederösterreichischen Landeshauptstadt an, um gegen Straßenbauprojekte wie die Traisental Schnellstraße (S34) und die Ostumfahrung Wiener Neustadt zu protestieren.
Gefordert wurden u.a. der Stopp exzessiver Bodenversiegelung und eine Beschleunigung der Energiewende. „Die Menschen sind auf den Erhalt der fruchtbaren Böden angewiesen. Nur so können wir sie mit Nahrungsmittel aus Österreich versorgen“, sagte Josef Brader, Sprecher der durch die S34 betroffenen Landwirte und Landwirtinnen vorab in einer Aussendung.
Nach Angaben von FFF nahmen rund 600 Personen an der Demo in St. Pölten teil, laut Polizei waren es um die 350. Beim Landhaus fand eine Abschlusskundgebung mit Reden und Musik statt. Demonstriert wurde am Freitag auch in Pressbaum (Bezirk St. Pölten) mit 40 Personen und in Mistelbach mit 15 Demonstrierenden. Anzeigen oder Ausschreitungen gab es laut Polizei nicht.
Forderung nach „Klimakatastrophengipfel“
Die österreichweite Hauptforderung von „Fridays For Future“ richtete sich an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser solle umgehend einen „nationalen Klimakatastrophengipfel“ einberufen, bei dem sowohl die Bundesregierung als auch die Landeshauptleute teilnehmen müssten.
„Der Klimakatastrophensommer hat uns gezeigt: Die Klimakrise ist in Österreich angekommen. Hitzewellen gefolgt von Fluten auf unseren Feldern, in unseren Wohnzimmern. Die einzige Katastrophe die noch schlimmer ist, ist Karl Nehammers Ignoranz. Wir fordern einen Klimakatastrophengipfel, wo die längst notwendigen Maßnahmen beschlossen werden müssen“, sagte FFF-Sprecher Daniel Shams gegenüber der APA.