„Covitainer“ der COVID Fighters in Bruck an der Leitha
ORF/Felix Novak
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Millionen PCR-Tests werden versteigert

Jene Firma, die hinter den „Covid Fighters“ steckt, ist in Konkurs. Mit Abflauen der Pandemie bekam die Firma keine Aufträge mehr. Die Lagerbestände werden in einer Online-Auktion versteigert – darunter sind 3,8 Millionen PCR-Mundspültests.

Die Lagerbestände der „Artichoke Biotech GmbH“ kommen unter den Hammer – das ist jene Firma, unter der die „Covid-Fighters“ aktiv waren. Ab September 2021 bis Februar 2022 führten sie regelmäßig Testungen an allen Pflichtschulen in Nieder- und Oberösterreich durch. Auch Pflegeheime sind beliefert worden. An Kläranlagen führte die Firma Abwasser-Testungen durch.

Ende August meldet die Artichoke Biotech GmbH Konkurs an. 3,8 Millionen PCR-Mundspültests werden nun in der Online-Auktion Ende September versteigert, wie die Tageszeitung „heute“ berichtete. Außerdem zu kaufen sind 1.700 Waren, etwa Laptops und Scanner. Ersteigern könne die Bestände jeder, der Interesse daran hat, so Geschäftsführer Boris Fahrnberger. Ein Kauf sei auch für Privatpersonen möglich.

Tests
Screenshot aurena.at
In einer Online-Auktion werden die PCR-Mundspültests versteigert, hier in einer Packung mit 9.600 Tests

Eigentlich für neues Schuljahr vorbereitet

Das Unternehmen mit Sitz in Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) hätte sich eigentlich bereits für einen Rahmenauftrag für eine neue Bestellung von PCR-Tests für Schulen vorbereitet, so Fahrnberger. Mit dem Abflauen der Corona-Pandemie sei der Auftrag allerdings abgesagt worden. Die entsprechenden Vorleistungen, die das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt getroffen habe, seien nicht kompensiert worden, so Fahrnberger.

Um den vorhergehenden Aufträgen zu entsprechen, hätte sich die Firma laut Angaben des Kreditschuzverbands 1870 vorbereitet, um bis zu fünf Millionen Testungen pro Woche zur Verfügung stellen zu können. Zwischenzeitlich wurde ein neues Großraumlabor in Mödling eingerichtet und das Personal auf 190 Mitarbeitende aufgestockt.

Noch versucht, Personal zu reduzieren

Die Firma habe laut eigenen Angaben nach der Absage den Personalstand drastisch reduziert und versucht, neue Projekte mit dem bestehenden Know-how zu entwickeln. Die Bankenfinanzierung sei allerdings gescheitert, eine Fortführung des Unternehmens nicht möglich gewesen, wie auf der Website des Kreditschutzverbandes nachzulesen ist. 50 Mitarbeitende und 50 Gläubiger sind betroffen.